Am 26. September 2008 ist Hollywood-Legende Paul Newman gestorben. Doch der charismatische Schauspieler hat in seiner langen Karriere derart unvergessliche Figuren gespielt, dass er ewig weiterleben wird. Eine ganz unverwechselbare Rolle spielt er im Gefängnisdrama «Cool Hand Luke». In der eindringlichen Charakterstudie eines unangepassten Zeitgenossen verkörpert er intensiv, schelmisch und zugleich undurchdringlich die Hauptfigur.
Nachdem er betrunken ein paar Parkuhren geköpft hat, wird der Kriegsveteran Luke Jackson (Newman) zur Zwangsarbeit in die «Besserungsanstalt» (der amerikanische Euphemismus für Gefängnisse) gesteckt. Durch seine Gelassenheit zieht Luke bald einmal den Zorn des Insassen Dragline (George Kennedy) auf sich. In einem unerbittlichen Boxkampf gewinnt Luke allerdings dessen Respekt, denn selbst wenn Luke schon am Boden liegt, gibt er niemals auf. Bei einem Pokerspiel erhält er dann den treffenden Übernamen Cool Hand Luke.
Der Alltag in der Unterkunft ist zunächst noch ziemlich unbeschwert: Luke lässt sich auf die Wette ein, dass er 50 Eier in einer Stunde essen kann. Oder er macht aus der Knochenarbeit beim Teeren einer Strasse ein Wettrennen. Doch nach einer Weile hat Luke das harte Leben in der Strafanstalt satt und nutzt eine Gelegenheit, um sich aus dem Staub zu machen. Der Ausflug dauert allerdings bloss kurz. Nun haben es die Wärter und der Gefängnisleiter (Strother Martin) auf ihn abgesehen. Für Luke gibt es nur noch einen Ausweg aus dieser Hölle: er investiert seine ganze Energie auf eine erfolgreiche Flucht.
George Kennedy wurde für seine Nebenrolle mit einem Oscar ausgezeichnet. Die Nebendarsteller, zu denen auch Dennis Hopper und Harry Dean Stanton gehören, sind tatsächlich unverzichtbar für die Stimmung. Trotzdem ist der Film ganz auf die Ausstrahlung und die Darbietung von Paul Newman ausgerichtet. Sein Lächeln ist unverkennbar, doch dahinter verbergen sich Abgründe. Seine Figur ist wortkarg, aber durch das nuancierte Spiel sehr ausdrucksstark. Perfekt ergänzt wird die Leistung der Schauspieler durch die kompakte Inszenierung von Regisseur Stuart Rosenberg und die exzellente Kameraarbeit des dreifachen Oscar-Gewinners Conrad L. Hall.
Auf der Blu-ray-Disc erstrahlen die wunderbaren Bilder in frischen Farben und tadelloser Schärfe. Das Bonusmaterial ist hingegen eher bescheiden. Vom Audiokommentar mit Eric Lax habe ich mir nur wenige Ausschnitte angehört. Der Autor liefert zwar auch Informationen über die Dreharbeiten, beschränkt sich aber häufig darauf, die Handlung und die Figuren zu erklären, manchmal sogar nur zu beschreiben. Da ist die halbstündige Dokumentation «A Natural Born World-Shaker» um einiges aufschlussreicher. Zahlreiche Schauspieler, Regisseur Rosenberg und die Drehbuchautoren erzählen von ihren Erinnerungen an die Dreharbeiten.
Film:
Bildqualität (Blu-ray):
Tonqualität (Blu-ray):
Bonusmaterial (Blu-ray):
(Bilder: ©Warner Bros.)