Die 50er- und 60er-Jahre waren die Goldenen Zeiten des Hollywood-Westerns. Insbesondere John Ford und Howard Hawks waren für zahlreiche Klassiker verantwortlich. Danach verschwand das Genre aber beinahe völlig von der Leinwand. Die wenigen Spätwestern begannen dafür genüsslich den Mythos von Gut und Böse im Wilden Westen zu demontieren. Ein Paradestück in dieser Hinsicht ist «Posse» (deutscher Titel: «Männer des Gesetzes») mit Kirk Douglas, der auch gleich Regie führte.
US Marshal Howard Nightingale (Douglas) möchte unbedingt Senator werden und macht daher – stets von einem Fotografen begleitet – eine unerbittliche Jagd auf den notorischen Banditen Jack Strawhorn (Bruce Dern, «The Cowboys»). Weil Strawhorn mit Vorliebe Züge ausraubt, unterstützt die Bahngesellschaft die Bemühungen von Nightingale grosszügig. Als der Gesetzeshüter aber in einer Kleinstadt den Verbrecher einfängt, sieht er sich einem kritischen Zeitungsmacher und furchtsamen Bürgern gegenüber.
Seine Hilfs-Marshals vergnügen sich am Abend nicht nur mit den Töchtern der braven Bürger, sondern auch mit einer der Ehefrauen. Die feigen Männer der Kleinstadt wehren sich aber nicht gegen die Eindringlinge. Richtiggehend zynisch stellt Douglas die Eroberer des Wilden Westens als Hasenfüsse und Opportunisten dar. Auf dem Transport in die nächste Stadt gelingt Strawhorn allerdings die Flucht. Unter umgekehrten Vorzeichen kehren der Outlaw und die Gesetzeshüter in die Kleinstadt zurück.
Kirk Douglas hat diese Parabel über die fragwürdige Ausnützung eines öffentlichen Amtes für Wahlpropaganda und den Missbrauch von Machtpositionen formal sehr trocken, aber inhaltlich bestechend inszeniert. Die DVD muss ohne Bonusmaterial auskommen, ist dafür aber auch günstig zu haben.
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(Bilder: ©Paramount)