Die New Yorker Meisterköchin Kate Armstrong (Catherine Zeta-Jones) gestaltet ihr Privatleben mit der gleichen Perfektion wie die Gerichte in ihrer Küche. Zeit dafür bleibt nicht wirklich viel, denn für ihre Arbeit gibt sie alles. Da kommt ihre Schwester bei einem Autounfall ums Leben, und Kate muss sich plötzlich um die 10-jährige Nichte Zoe (Abigail Breslin) kümmern. Das Mädchen hat wenig Hunger auf die Kreationen der Gourmetköchin. Lieber hat sie Fischstäbchen auf dem Teller.
Turbulenzen gibt es für Kate allerdings auch am Arbeitsplatz, denn die Besitzerin (Patricia Clarkson) hat den Souschef Nick Palmer (Aaron Eckhart, «The Dark Knight») angestellt, der sich in der Küche laute Opernmusik anhört und Emotionen in die Rezepte bringt, die Kate gleich mit ihrem Psychiater (Bob Balaban) besprechen muss. Scharfe Konfrontationen und gewürzte Gefühle sind vorprogrammiert.
Nach «Ratatouille» führt also auch «No Reservations» in die Küche eines Nobelrestaurants. Erstaunlicherweise werden die Zustände in so einer Küche ziemlich ähnlich geschildert, mit Grabenkämpfen zwischen den Köchen und Liebeleien zwischen den Angestellten. Der neue Koch in «No Reservations» ist aber keine Ratte, sondern in den Augen von Kate ein ganz anderes Parasit: ein Mann.
Die erste Hälfte des Films, mit der Einführung von Kate, dem Tod der Schwester und der Ankunft der Nichte im Haushalt von Kate, gestaltet Regisseur Scott Hicks mit der gleichen einfühlsamen Geschmeidigkeit wie seine Dramen «Shine» und «Snow Falling on Cedars». Unterstützt wird er dabei durch die Musik des minimalistischen Komponisten Philip Glass, der erstmals für eine romantische Dramödie die Musik geschrieben hat.
In der zweiten Hälfte wird dann die Liebesromanze zwischen Kate und Nick in allen Facetten durchgespielt. Montagen mit romantischen Tête-à-têtes und Kissenschlachten mit der Nichte wechseln sich ein wenig zu rasant ab. Wer sich aber von den durchaus liebenswürdigen Figuren in ihren Bann ziehen lässt, wird kaum über die strukturellen Unebenheiten stolpern. «No Reservations» ist eine gegen Ende leicht überzuckerte Lebenskomödie mit drei charmanten Hauptfiguren.
Auf der Blu-ray-Disc sind zwei Extras enthalten. Ziemlich ausgefallen ist die Episode der Kochsendung «Emeril Live», in der Eckhart und Breslin zur Promotion des Films als Zaungäste aufgetreten sind. Zuerst dürfen sie eine Pizza zubereiten, danach werden sie aber aus der Küche verbannt und müssen kopfnickend zusehen, wie der exzentrische Gastgeber Emeril Lagasse seine Show abzieht. Umso konventioneller ist dafür der 21-minütige Drehbericht. Die Bildqualiät der Blu-ray-Disc ist hochwertig und vermag vor allem die zubereiteten Gerichte höchst schmackhaft mit grosser Detailschärfe darstellen.
Film:
Bild-/Tonqualität (Blu-ray):
Bonusmaterial (Blu-ray):
(Bilder: ©Warner Home Video)