«Clerks II» von Kevin Smith

«Clerks II»

1994 hat Kevin Smith mit «Clerks», der frechen Komödie über zwei unreife Angestellte in einem Lebensmittelladen und einer Videothek, einen Überraschungs-Hit gelandet. Hat sich das Enfant terrible unterdessen weiter entwickelt? Die Budgets seiner Filme sind zwar stark angewachsen (hauptsächlich weil bei «Clerks» praktisch gar kein Budget vorhanden war), aber die Themen sind die gleichen geblieben. Und der rüde Humor sowieso.

Über zehn Jahre später hat Smith seinen beiden Antihelden in «Clerks II» wieder einen Besuch abgestattet. Erwachsen sind die beiden immer noch nicht geworden – nun arbeiten sie einfach im Fast-Food-Restaurant «Mooby’s». Randal (Jeff Anderson) hat sich überhaupt nicht verändert und geht Dante (Brian O’Halloran) immer noch mächtig auf den Keks. Dante hat sich derweil eine hübsche Freundin (Jennifer Schwalbach, die Ehefrau von Smith) angelacht, die ihn heiraten und nach Florida entführen möchte. Wenn da nur nicht die attraktive Chefin Becky (Rosario Dawson) wäre.

«Clerks II»Beim Versuch ihren Platz im Leben zu finden, stolpern die Helden von Smith immer wieder über ihre eigenen Ansprüche an ein sorgenloses Dasein ohne geringste Verantwortung. In Abwandlung des Mottos von «Spider-Man» richten sie sich nach dem Leitspruch «With no power comes no responsibility»: Wer keine Macht hat, braucht auch keine Verantwortung zu tragen. So pöbelt Randal fleissig Kunden und seinen Arbeitskollegen (Trevor Fehrman) an und versucht die rassistische Bezeichnung «porch monkey» wieder für den Alltagsgebruach akzeptabel zu machen.

Wie also zu erwarten war, hat Smith für die Fortsetzung den unverschämt unanständigen Humor beibehalten und die Anzahl der genüsslich geschmackslosen und obszönen Witze noch ein wenig gesteigert. Irrwitzige Verweise auf «Star Wars» und «The Lord of the Rings» dürfen dabei natürlich auch nicht fehlen. Zudem kann sich Smith auf Gastauftritte seiner Kollegen Ben Affleck («Gone Baby Gone», «Pearl Harbor») und Jason Lee verlassen und auch Wanda Sykes lässt sich im «Mooby’s» blicken.

Das aus Audiokommentar sowie misslungenen und entfallenen Szenen bestehende Bonusmaterial ist ebenso respektlos wie der Film. Vor allem der Audiokommentar ist ein unanständig witziger Genuss. Darauf tummeln sich Smith, Produzent Scott Mosier, Jason Mewes (Jay), Lee, Schwalbach, Fehrman sowie natürlich Anderson und O’Halloran und nehmen wirklich kein Blatt vor den Mund.

Film: 5 Sterne
Bild-/Tonqualität: 5 Sterne
Bonusmaterial
: 5 Sterne

(Bilder: © Ascot Elite)

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