Kultfilme gibt es beinahe wie Sand am Meer. Doch wie sieht es mit Kultschauspielern aus? Ein Name drängt sich in diesem Bereich auf: Bruce Campbell. Der Hauptdarsteller aus der «Evil Dead»-Trilogie von Sam Raimi ist König der B-Movies. Er bleibt dieser Gattung auch heute noch treu, obschon die Werke mittlerweile nur noch selten in Kinos zu sehen sind, dafür gleich auf DVD erscheinen. Seine Genre-Parodie «My Name Is Bruce», mit der er im Herbst 2008 durch die US-Kinos tourte, ist immerhin auch auf Blu-ray-Disc erhältlich.
Bruce Campbell spielt Bruce Campbell, Hauptdarsteller in billigsten Genre-Filmen. Aktuell steht er gerade für die Science-Fiction-Fortsetzung «Cavealien 2» vor der Kamera. Da erreicht ihn ein Hilferuf aus dem Kaff Gold Lick, wo ein chinesischer Geist das Leben der wenigen Dorfbewohner bedroht. Wer könnte sie wohl besser beschützen als der Monsterschlächter Bruce Campbell? Der vermutet eine Geburtstagüberraschung seines Agenten und lässt sich auf die Sache ein. Da steht ihm der fürchterliche, Menschen enthauptende Guan-Di gegenüber.
Bruce Campbell hat nun also einen Film gedreht und mitproduziert, der ganz billig (das geringe Budget ist ein Running Gag im Bonusmaterial) ein Genre auf die Schippe nimmt, das für gewöhnlich unterirdisch schlechte Filme hervorbringt. Da darf nicht wirklich hochstehende Filmkunst erwartet werden. Es handelt sich nach «Man with the Screaming Brain» auch lediglich um den zweiten Spielfilm von Campbell. Seine Erfahrung vor der Kamera färbt auf alle Fälle nicht auf seine Fertigkeiten hinter der Kamera ab.
«My Name Is Bruce» ist leidlich unterhaltsam. Das Drehbuch bemüht alle möglichen Klischees des von sich eingenommenen Schauspielers, den Campbell einigermassen überzeugend spielt. Wäre ja eine Schande, wenn Campbell nicht einmal als sich selbst glaubwürdig wirken würde. Sein Talent bestand allerdings schon immer mehr im unfreiwilligen Humor. Wenn er nun wirklich lustig sein soll, besticht sein Timing deutlich weniger. Das sorgt natürlich wiederum für unbeabsichtigten Humor.
Für Fans von Bruce Campbell ist «My Name Is Bruce» daher ganz klar unverzichtbar. Freunde von B-Movies könnten natürlich auch noch ihre Freude daran haben. Lohnenswert ist auf jeden Fall der ungeschminkte Audiokommentar mit Campbell und Produzent Mike Richardson. Zu einem grossen Teil ist der Film nämlich auf dem Grundstück von Campbell in Oregon entstanden. Auch das restliche Bonusmaterial (auf einer DVD beigelegt) ist eher aussergewöhnlich und enthält einige, zumindest für eingefleischte Fans köstliche Momente. Sogar von «Cavealien 2», dem Film im Film, ist ein absurder Drehbericht enthalten.
Der Blu-ray-Disc und der «Limited Edition»-DVD, die das gleiche Bonusmaterial enthält, ist auch noch ein Comic mit der verkürzten Geschichte des Films beigelegt.
Film:
Bild-/Tonqualität:
Bonusmaterial:
(Bilder: ©Capelight)