Digitale Monster gab es schon in «Monster, Inc.» zu bewundern, damals als hart arbeitende Wandschrankmonster, die mit desensibilisierten Kindern zu kämpfen haben. Trotz grausligem Titel setzte die Produktion mehr auf Lachmuskeln als auf Schreckmomente. Humor kommt auch in «Monster House» nicht zu kurz, aber das Monsterhaus aus der Vorstadt wirkt bedeutend furchterregender als die in «Monster, Inc.» gezeigte, stressige Arbeitswelt.
Im Zentrum von «Monster House» steht der zwölfjährige DJ, der mit seinen Eltern gegenüber dem verlotterten Haus von Mr. Nebbercracker wohnt. Der missmutige Alte hat den Ruf als Kinderschreck; wer auf seinen Rasen tritt, muss Schlimmstes befürchten. Als DJ mit seinem Freund Chowder Basketball spielt, rollt der Ball versehentlich auf das Grundstück des bösen Nachbarn. Nach anfänglichem Zögern, wagt sich DJ auf den Rasen.
Da tritt Mr. Nebbercracker aus der Tür, stürzt sich auf DJ und… erleidet eine Herzattacke. Wenig später ist er im Krankenwagen abtransportiert. Weil die Eltern von DJ fürs Wochenende fortgefahren sind, plant DJ einen Blick in das verlassene Haus zu werfen. Doch das Gebäude und das Grundstück scheinen ein Eigenleben und einen besonderen Zorn auf DJ zu haben.
Die Bilder aus «Monster House» könnten einem Film von Tim Burton entsprungen sein. Das Eigenleben des Monsterhauses und die augenzwinkernd überzeichneten Figuren sind ein Genuss. Besonders nuancenreich und detailliert kommt die gruselige Welt auf der Blu-ray-Disc zur Geltung.
Die Sprecher aus dem Original, darunter Steve Buscemi, Maggie Gyllenhaal, Jason Lee und Kathleen Turner, standen auch vor der Kamera. Die Bewegungen für die digitale Umsetzung wurden nämlich mit dem Motion-Capture-Verfahren festgehalten, einer technischen Weiterentwicklung des Rotoskopie-Verfahrens. Die Technik wird aber nie in den Vordergrund gestellt, sondern dient lediglich dazu, die unterhaltsame Handlung stimmungsvoll zu unterstützen.
Das Bonusmaterial auf DVD und Blu-ray-Disc ist identisch. In mehreren kurzen Dokumentationen, die auch alle hintereinander abgespielt werden können, wird Schritt für Schritt die Entstehung des Films erklärt, die ebenso faszinierend ist wie der Film selbst. Das Bild von Catherine O’Hara und Fred Willard bei den Dreharbeiten gibt einen kleinen Eindruck davon, wie mühsam der Prozess für die Schauspieler gewesen sein muss. An einer spezifischen Szene wird dann noch einmal ausführlich erklärt, wie die Elemente zusammengefügt werden. Auf einem Audiokommentar führt Regisseur Gil Kenan durch den Film.
Film:
Bild-/Tonqualität (Blu-ray):
Bonusmaterial (Blu-ray):
(Bilder: ©Sony)