Little did he know…
Immer wieder empfehlenswert. «Stranger Than Fiction» ist zugleich eine federleichte Komödie, eine berührende Tragödie und eine zutiefst befriedigende Fiktion. Die Hauptfigur ist Harold Crick (Will Ferrell). Er zählt seine Schritte, seine Bewegungen beim Zähneputzen und er hört eine Stimme. Nicht seine eigene, sondern eine ihm unbekannte Frauenstimme.
Zuerst irritiert die Stimme nur, dann geht sie ihm gründlich auf die Nerven. Beunruhigt ist er schliesslich, als sie von seinem «bevorstehenden Tod» erzählt. Wem gehört diese Stimme und wieso soll Harold sterben? Harold sucht Rat beim Seelenklempner seiner Firma, besucht auch eine Psychiaterin, aber erst der Literaturprofessor Jules Hilbert (Dustin Hoffman) kann ihm weiterhelfen. Obwohl Harolds Leben alles andere als aussergewöhnlich ist, könnte er die Figur in einem Roman sein.
Harold soll herausfinden, ob die Erzählung eine Komödie oder eine Tragödie ist. Da Harold ein Steuerfahnder ist, tippt er auf eine Tragödie. Wieso sonst soll er sterben? Als Harold die britische Autorin K. Eiffel (Emma Thompson) im Fernsehen sieht, erkennt er die Stimme in seinem Kopf wieder. Die Autorin wird gerade von einer Assistentin (Queen Latifah) aus dem Verlag betreut, damit sie endlich ihre Schreibblockade überwinden kann. Da sich Harold ausgerechnet jetzt in die Bäckerin und Steuerhinterzieherin Ana (Maggie Gyllenhaal) verliebt hat, versucht er seinen Tod zu verhindern.
Das Drehbuch von «Stranger Than Fiction» von Zach Helm ist äusserst originell und clever. Es ist vielschichtig strukturiert und die Sprache ist nicht nur funktionell, sondern auch mitreissend. Nur weil Regisseur Marc Forster («Quantum of Solace») für die Umsetzung ein paar visuelle Elemente aus «Fight Club» (siehe Bild) verwendete, verringert sich meine Begeisterung kein bisschen. Als Fiktion zählt «Stranger Than Fiction» zu den besten Werken, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Was den Film anbelangt, so habe ich selten so herzhaft gelacht und geweint.
Nur mittelmässig ist hingegen das Bonusmaterial auf der DVD. Der knapp 50-minütige Drehbericht ist in fünf Beiträge aufgeteilt. «Storysuche» und «Teambildung» bestehen vor allem aus lobenden Worten für die Schauspieler und Filmemacher. Interessant sind immerhin die beiden Beiträge «Locationsuche» und «Drehbuch schreiben». Kurze, flaumige Interviews mit den Darstellern und Forster runden das Bonusmaterial ab. Wieso eine Diaschau mit Szenenbildern als Bonusmaterial enthalten ist, begreife ich nicht ganz. Wenn ich die Szenen sehen möchte, schaue ich sie mir im Film an.
Film:
Bild-/Tonqualität:
Bonusmaterial:
(Bilder: ©Ascot Elite)