«Fracture» von Gregory Hoblit (Blu-ray)

Ryan Gosling in «Fracture»

Unfortunately, the man is a tax-paying citizen and entitled by our constitution to try and manipulate the legal system like everybody else.

Wo ist bloss Ryan Gosling geblieben? 2007 wurde er für seine Rolle in «Half Nelson» (muss ich mir noch ansehen) für einen Oscar nominiert. Im gleichen Jahr war er dann in der Tragikomödie «Lars and the Real Girl» und im Kriminalthriller «Fracture» zu bewundern. In «Fracture» muss er sich gegen niemand Geringeren als den Oscar-Preisträger Anthony Hopkins behaupten. Das gelingt Gosling mühelos.

Gosling spielt den jungen, selbstsicheren Staatsanwalt Willy Beachum. Kurz bevor sein Wechsel zu einer angesehenen Anwaltsfirma bevorsteht, landet der Fall von Ted Crawford (Hopkins) auf seinem Tisch. Der hat eine Affäre seiner jungen Frau Jennifer (Embeth Davidtz) entdeckt und minutiös den perfekten Mord geplant. Nachdem er seine Frau in seinem Haus erschiesst, taucht unter den Polizisten auch Detective Rob Nunally (Billy Burke) auf, ein Verhandlungsspezialist bei Geiselnahmen.

Anthony Hopkins und Embeth Davidtz in «Fracture»

Nunally erhält Zugang zum Haus. Crawford gibt sofort zu, seine Frau erschossen zu haben. Doch Nunally achtet vor allem auf die angeschossene Frau. Es ist seine Geliebte, deren wahre Identität er nie kannte. Crawford wird sofort verhaftet und nach seinem Geständnis angeklagt. Ein todsicherer Fall für den erfolgsverwöhnten Beachum. Doch vor lauter Überheblichkeit übersieht er die Fallen, die ihm Crawford gestellt hat.

Der Fall ist von Anfang an für Täter und Ankläger klar. Crawford hat seine Frau erschossen. Nur stellt sich die Frage, ob sich für diese Tat auch Beweise finden lassen. Denn ohne Beweise lässt sich der Täter nicht verurteilen. Der Thriller von Gregory Hoblit spielt dann auch weniger mit der Spannung, ob der Täter überführt werden kann, sondern seziert genüsslich das Machtspiel zwischen den gleichermassen arroganten Protagonisten.

Rosamund Pike und Ryan Gosling in «Fracture»

Das scharfsinnige Drehbuch von Daniel Pyne und Glenn Gers wurde von Hoblit elegant inszeniert. Der Thriller ist aber in erster Linie eine Bühne für die Schauspielkunst der beiden Hauptdarsteller, die sich wie Katz und Maus belauern. Ein Genuss in jeder Hinsicht. «Fracture» ist ein nahezu perfekt konstruierter Thriller mit bissigem Humor und zwei Hauptdarstellern in Höchstform.

Die Risse in der Konstruktion des Films tauchen erst in der Auflösung auf. Das auch die Filmemacher Mühe damit bekundeten wird durch das Bonusmaterial auf der Blu-ray-Disc deutlich. Das enthält neben 12 Minuten entfallenen Szenen (mit zusätzlichen Sexspielen zwischen Gosling und Rosamund Pike) auch zwei alternative Enden (je 11 Minuten). Die unterscheiden sich nur sehr minim voneinander, sind aber weniger schwerfällig als die im Film enthaltene Fassung. Die Bildqualität der Blu-ray-Disc ist tadellos. Die Tonspuren in Dolby Digital 5.1 und Dolby TrueHD 5.1 geben die Dialoge etwas sehr dumpf wieder.

Bewertung: 5 Sterne
Bildqualität (Blu-ray): 6 Sterne
Tonqualität (Blu-ray): 4 Sterne
Bonusmaterial (Blu-ray):
2 Sterne

(Bilder: ©Warner Home Video)

1 comment

  1. also 2009 und 2010 war was in der mache ….

    Blue Valentine (2010) (Postproduktion)
    All Good Things (2009) (Postproduktion) …. David Marks

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