To bee or not to bee? Jerry Seinfeld hat diese Frage glücklicherweise mit «to bee» beantwortet – er hat sich entschlossen, eine Biene zu sein. Fast zehn Jahre nach der Ausstrahlung der letzten Folge seiner Sitcom «Seinfeld». In der Zwischenzeit war Seinfeld wieder als Stand-up-Comedian aktiv und machte zusammen mit Superman Werbung für eine Kreditkarte. In der Komödie «Bee Movie» ist er zwar nicht auf der Leinwand zu sehen, aber immerhin zu hören. Eine längst überfällige Rückkehr des Yaddaisten.
Die Handlung von «Bee Movie» ist gradlinig und äusserst simpel, aber auch herrlich absurd. Die junge Biene Barry B. Benson hat soeben die Schulbildung abgeschlossen: drei Tage Grundstufe, drei Tage Oberstufe und drei Tage höhere Ausbildung (von denen er einen Tag geschwänzt hat, um den Bienenstock zu erkunden). Nun soll er den Beruf auswählen, den er für den Rest seines Lebens sieben Tage in der Woche, 365 Tage im Jahr ausüben soll. Da fragt sich Barry, ob es vielleicht noch mehr im Leben einer Biene gibt, als sich ohne Unterbruch zu Tode zu schuften.
Als sich Barry die Gelegenheit bietet, mit der Eliteeinheit der Nektarsammler aus dem Bienenstock zu fliegen, ergreift er sie. Einzige Regel: Keine Biene darf mit einem Menschen reden. Nachdem Barry aber vom Bienenschwarm getrennt wird und die hübsche Gärtnerin Vanessa (Renée Zellweger) sein Leben rettet, kann er nicht darauf verzichten – anständig wie er ist –, sich bei ihr dafür zu bedanken. Der Beginn einer wunderschönen Freundschaft. Wenn Barry nicht das Honigkomplott aufdecken würde. In einem Laden sieht er nämlich plötzlich, dass sich die Bienen gar nicht für sich selbst abmühen, sondern dass der leckere Honig von den Menschen geklaut wird.
Wer Jerry Seinfeld kennt und liebt, wird sich auch ganz klar an «Bee Movie» erfreuen. Die Geschichte ist ähnlich surreal, wie das Leben seiner Freunde aus der Sitcom «Seinfeld», und der Humor ist sowieso derselbe. Die Witze sind vielleicht ein wenig familienfreundlicher, sezieren aber dennoch messerscharf die Widersinnigkeiten des Alltags. Ein geniales Feuerwerk an Einfällen ist schon einmal die Einführung im Bienenstock, aber auch im Flugzeug, im Gerichtssaal oder auf der Windschutzscheibe lässt der Komödiant seiner Fantasie freien Lauf. Seinfeld findet überall ausreichend Material für seine Episoden.
Die Besetzungsliste liest sich wie eine Parade der Stars, denn neben Seinfeld und Zellweger sind auch noch Matthew Broderick, Patrick Warburton, John Goodman, Chris Rock, Kathy Bates, Oprah Winfrey und Rip Torn zu hören. Besondere Fähigkeiten zur Selbstironie beweisen zudem Ray Liotta, Larry King und Sting in Gastauftritten.
Fazit: «Bee Movie» ist eine herrlich kuriose Komödie mit hoher Pointendichte und liebevollen Figuren.
Bewertung:
(Bilder: ©DreamWorks)
Und seit wann ist Seinfeld surreal? 😉