Blog Action Day ’09: Klimawandel im Film

Leere Ölfelder in «A Crude Awakening: The Oil Crash»

Vor zwei Wochen habe ich darauf aufmerksam gemacht, dass heute Blog Action Day ist. Ziel des Anlasses ist es, eine Diskussion über ein Thema von weltweiter Bedeutung zu entfachen. Dieses Jahr ist das Thema der Klimawandel, der trotz eindeutiger Beweise von einigen kurzsichtigen Politikern immer noch angezweifelt wird. Wenn Mitte Oktober die Temperaturen in der Schweiz plötzlich unter 10 Grad fallen, dann gibt es sogar Idioten, die über den Winter lästern und die Klimaerwärmung beschleunigen wollen. Hier geht es allerdings um die Filme, die ich im vergangenen Jahr vorgestellt habe, in denen die Zerstörung der Welt ein Thema ist.

Primär setzen sich natürlich Dokumentarfilmer explizit mit den schädlichen Auswirkungen des menschlichen Verhaltens auseinander. So ruft Leonardo DiCaprio in «The 11th Hour» zu einem schonenderen Umgang mit den Ressourcen und verantwortungsbewusstem Handeln jedes einzelnen Menschen auf, und weist auf die vielfältige Zerstörung des Lebensraums von Mensch, Tier und Pflanzen hin. Alles nur halb so schlimm? Schliesslich wird das Erdöl sowieso bald ausgehen. Das stellen zumindest Basil Gelpke und Ray McCormack in «A Crude Awakening: The Oil Crash» in Aussicht. Ein «rohes Erwachen» wird es eines Tages sicher geben.

Manchmal handelt auch ein Film, in dem Menschen eigentlich bloss von einer Reise zum Mars schwärmen, von der drohenden Vernichtung des Lebens auf der Erde. Als Filmemacher Richard Dindo in seinem Dokumentarfilm «The Marsdreamers» die potenziellen Marsflieger fragt, was ihre Botschaft an die Erdenbewohner vor ihrer Abreise wäre, antworteten sie fast unisono: «Tragt Sorge zur Erde!» Der Film, der im August am Filmfestival Locarno seine Weltpremiere feierte, soll gemäss aktuellen Angaben am 11. Februar 2010 in den Deutschschweizer Kinos zu sehen sein.

Dann gibt es aber natürlich auch unzählige Spielfilme, in denen die Menschheit durch die Umweltzerstörung bedroht wird. Eine unbewohnbare Erde ist beispielweise der Ausgangspunkt für den Schweizer Science-Fiction-Film «Cargo», der gegenwärtig noch in den Schweizer Kinos zu sehen ist. Auch in «Children of Men» hat eine Umweltkatastrophe für wenig idyllische Zustände auf der Erde gesorgt. In «The Day the Earth Stood Still» wird ein Ausserirdischer zur Erde geschickt, um die Menschheit zu vernichten, bevor sie noch grösseren Schaden anrichtet. Wenn es einen Gott geben würde, hätte er schon längst dafür gesorgt.

Ein Film muss aber gar nicht in der Zukunft spielen oder einer alternativen Realität spielen, um auf den rücksichtslosen Umgang der Menschen mit der Natur aufmerksam zu machen. Das kann sogar in einem Western vorkommen, wie Clint Eastwood in «Pale Rider» eindrücklich bewiesen hat. Der Film handelt zwar in erster Linie von einer Gruppe von harmlosen Goldschürfern, die von einem habgierigen Grossindustriellen bedroht werden. Dieser holt das Gold aber auf äusserst brutale Art aus der Erde. Riesige Wassergeschütze schwemmen ganze Berge weg.

Eine eher eigenartige Herangehensweise an das Thema wurde für «Star Trek IV: The Voyage Home» gewählt. Dort droht die Zerstörung der Erde nicht, weil die Menschen den Klimawandel anheizen, sondern weil die Ausbeutung der Meere zum Aussterben der Buckelwale geführt hat. Da die Buckelwale durch ihre Gesänge mit Lebewesen auf einem entfernten Planeten kommuniziert haben, wurde nach ihrer Ausrottung ein Objekt zur Erde geschickt, das den Kontakt wieder aufnehmen soll. Wegen ausbleibenden Signalen droht aber die Zerstörung der Erde. Das kommt davon, wenn die Mitbewohner nicht als gleichwertige Lebewesen betrachtet werden.

Die Botschaft von all diesen Filmen: Irgendwie wird die Menschheit schon ihre eigene Vernichtung bewerkstelligen. Aber immerhin gibt es noch die Hoffnung auf Captain Kirk und seine «Enterprise». Konkret bedeutet das: Der Mensch muss handeln, wenn er überleben will. Die erste Fragen vor der nächsten Anschaffung eines Autos sollte also nicht lauten «Welche Farbe und wieviel PS muss es haben?», sondern «Benötige ich überhaupt eine Kohlendioxid-Schleuder?» Jeder Mensch trägt zum Klimawandel bei. Manche mehr, einige weniger.

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