«Ocean’s Twelve» von Steven Soderbergh (Blu-ray)

Matt Damon, Brad Pitt und George Clooney in «Ocean's Twelve»

Look, it’s not in my nature to be mysterious. But I can’t talk about it and I can’t talk about why.

Ich habe keine Ahnung wieso, aber dieser Film scheint nicht besonders viele Freunde zu haben. Nun gut, 58 von 100 Punkten auf Metacritic ist gar nicht so schlecht, aber die Wertung der Leser ist mit einer 4,4 von 10 Punkten schon fast vernichtend. Das Urteil von einem enttäuschten Benutzer: «hopelessly without any humor or excitement.» Diesem urteil widerspreche ich vehement. «Ocean’s Twelve» ist zwar nicht übermässig spannend, dafür aber unübertrefflich witzig.

Danny Ocean (George Clooney) findet nach dem grossen Coup in Las Vegas keine Ruhe. Nachdem er dem Unternehmer Terry Benedict (Andy Garcia) 160 Millionen Dollar geraubt hat, möchte dieser sein Geld zurück haben – mit Zinsen. Deshalb versammelt Ocean wieder seine Gruppe um sich, um sich das Geld in Europa zu beschaffen. In Amsterdam soll der erste Einbruch durchgeführt werden. Der Ort ist von Rusty (Brad Pitt) aus einem ganz bestimmten Grund ausgewählt worden.

In Amsterdam arbeitet die Europol-Agentin Isabel Lahiri (Catherine Zeta-Jones), mit der Rusty in Rom eine kurze Beziehung hatte. Die Gruppe ist überhaupt nicht erfreut, dass sie wegen einer Romanze von Rusty möglicherweise in Gefahr sind. Noch viel misslicher wird die Lage allerdings, als sie beim Einbruch feststellen müssen, dass ihnen bereits jemand zuvorgekommen ist. Der europäische Meisterdieb The Night Fox (Vincent Cassel) möchte beweisen, dass er besser ist als die amerikanische Truppe und fordert Ocean’s Eleven daher zu einem gewagten Duell heraus.

Brad Pitt und Catherine Zeta-Jones in «Ocean's Twelve»

Die Handlung ist aber eigentlich sowieso nebensächlich. Die Kameradschaft der Figuren und die übertriebenen Herausforderungen, denen sie sich stellen, stehen im Zentrum. Regisseur Steven Soderbergh und sein Drehbuchautor George Nolfi haben sich dafür zahlreiche unnachahmliche Szenen einfallen lassen. Die Figuren sind zudem bereits aus dem ersten Teil bekannt, so dass wenig Zeit für die Einführung verwendet werden muss.

Die Schauspieler machen sich auch immer wieder über ihr eigenes Image lustig, etwa wenn sich die Freundin von Danny (Julia Roberts) als echte Julia Roberts ausgeben muss und auf (den echten) Bruce Willis trifft. Ganz köstlich ist aber auch die Szene am Bahnhof als sich die Brüder Virgil (Casey Affleck) und Turk (Scott Caan) darüber amüsieren, dass Danny schon um die 50 Jahre alt ist. Etwas verunsichert erkundigt er sich daraufhin bei Basher (Don Cheadle):

Danny: «Do I look 50 to you?»
Basher: «Yeah.»
Danny: «Really?»
Basher: «Well, only from the neck up.»

Clooney war während den Dreharbeiten 43 Jahre alt. «Ocean’s Twelve» ist eine augenzwinkernde Gangsterkomödie mit einmaligem Timing, verführerischer Kameraarbeit und unbeschwerten Schauspielern. Auf der Blu-ray-Disc kommen diese Qualitäten hervorragend zur Geltung: die Schärfe ist sowieso makellos, und im Gegensatz zur Blu-ray-Disc von «Ocean’s Thirteen» sind auch die Farbwerte exzellent. Die Blu-ray-Disc ist zudem mit fast 30 Minuten entfallenen und anders geschnittenen Szenen ausgestattet und enthält einen Audiokommentar mit Soderbergh und Nolfi, die hauptsächlich über die Entwicklung der Figuren und der Geschichte sprechen.

Film: 6 Sterne
Bild-/Tonqualität (Blu-ray): 6 Sterne
Bonusmaterial (Blu-ray):
4 Sterne

(Bilder: ©Warner Home Video)

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