Why couldn’t the mirror be in a bunny-filled meadow?
Ins Rennen um einen Oscar für den besten Animationsfilm steigt dieses Jahr auch «Tinker Bell and the Lost Treasure». Ob das Studio wirklich auf eine Nomination hofft oder lediglich sicherstellen wollte, dass dieses Jahr in dieser Kategorie fünf Filme eine Nomination erhalten können? Das zweite Abenteuer von der glitzernden Fee Tinker Bell kann Konkurrenten wie «Up», «Mary and Max» oder «Coraline» ganz bestimmt nicht das Wasser reichen und ist auf Blu-ray-Disc und DVD bestens aufgehoben. Bezaubernd ist der Film dennoch.
Nachdem die Walt Disney Studios letztes Jahr in «Tinker Bell» die Figur der resoluten Fee eingeführt haben, erlebt die entdeckungsfreudige Tinker Bell dieses Jahr in «Tinker Bell and the Lost Treasure» ein weiteres Abenteuer in der magischen Feenwelt auf der Insel Neverland. Die handwerklich begabte Bell wird von Königin Clarion mit der Anfertigung eines Zepters für die Herbstzeremonie beauftragt. Das Zepter wird durch den seltenen Mondstein geschmückt, der den besonders kräftigen Feenstaub des nur alle paar Jahre scheinenden blauen Monds einfangen soll.
Unterstützung bei der Arbeit erhält Bell von ihrem Freund Terence, der ihr durch seine Geschäftigkeit aber bald auf die Nerven geht und ihre Konzentration erheblich stört. Sie schmeisst ihn aus ihrer Teekanne, zerstört aber anschliessend den unersetzbaren Mondstein. Nun steckt Bell in der Klemme. Sie wagt es nicht, Terence um Hilfe zu bitten, und bricht stattdessen auf eine gefährliche Reise zu einem versunkenen Piratenschiff auf. Dort soll sich ein verzauberter Spiegel befinden, der ihr einen Wunsch erfüllen kann.
Im Zentrum der Produktion stehen in erster Linie wunderbar glitzernde Szenen und eine simple Botschaft über den Wert von wahrer Freundschaft. Tinker Bell muss auch lernen, nicht ständig anderen Personen die Schuld für ihre Fehler zuzuschieben und stattdessen Verantwortung für ihre eigenen Taten zu übernehmen. Wie es sich für ein anständiges Märchen gehört, beinhaltet «Tinker Bell and the Lost Treasure» also eine gesunde Portion Moral. Der Humor bleibt aber auch nicht auf der Strecke.
Die zwei frechen und teilweise wenig geschickten Assistenten sind wieder mit von der Partie, und auf ihrer Reise begegnet Bell ausserdem zwei fürchterlichen Trollen. Bell hat zwar eine Zoll-Brücke erwartet, die sie überqueren muss. Stattdessen handelt es sich eben um eine Troll-Brücke, die von den herrlich streitenden Fabelwesen bewacht wird. Auf der Suche nach einem Zauberspiegel wird die Geschichte zwischendurch mit Schattenspielen und angriffigen Ratten sogar leicht bedrohlich.
Zu beanstanden gibt es immer noch, dass die Bewegungen der Figuren ein wenig mechanisch sind. Für eine Produktion der Walt Disney Studios, für die sich zudem Pixar-Meister John Lasseter als ausführender Produzent aufführen lässt, ist dieser Mangel eigentlich ein unverzeihlicher Sündenfall. Aber trotzdem mag der Film durch die funkelnde Zauberwelten und die verspielte Inszenierung zu verzaubern. Eine amüsante Ergänzung bieten in dieser Hinsicht die im Bonusmaterial enthaltenen Szenen (4 Minuten), in denen die Welt der Feen ein wenig auf den Kopf gestellt wird.
Tadellos sind wieder die Bildqualität und die Tonabmischung. Das weitere hochauflösende Bonusmaterial auf der Blu-ray-Disc, die den Film auch auf DVD beinhaltet, besteht aus 16 Minuten entfallenen Szenen in unterschiedlichem Entwicklungsstand, ein 8-minütiger Beitrag über ein Pixie Hollow nachgebildeter Garten im Epcot Theme Park in Florida sowie dem Musikvideo «The Gift of a Friend» von Demi Lovato. Einzig der Kurzfilm «Magic Guide to Pixie Hollow» (4 Minuten) ist ein wenig überflüssig, da er lediglich aus anderer Perspektive die Geschichte nacherzählt. Der Trailer für das nächste Abenteuer «Tinker Bell and the Great Fairy Rescue» fehlt natürlich auch nicht.
Bewertung: 
Bild-/Tonqualität (Blu-ray): 
Bonusmaterial (Blu-ray):
(Bilder: ©Walt Disney Studios Home Entertainment)