You’re absolutely powerless. Get over it!
Ein knarrender Holzboden, sich von selbst bewegende Gegenstände und seltsame Stimmen in der Nacht. Wer jetzt automatisch an Geister und Dämone denkt, ist im Thriller «Paranormal Acitivity» bestens aufgehoben. Ein junges Paar geht übernatürlichen Ereignissen mit einer eigenen Handkamera auf die Spur. In den USA entwickelte sich der bescheidene Film zu einem phänomenalen Kassenschlager.
Katie (Katie Featherston) fühlt sich nicht mehr wohl in ihrem Haus. Wie schon früher in ihrem Leben hört sie nachts fremde Stimmen und unheimliche Geräusche. Ihr Freund Micah (Micah Sloat) hat sich aus diesem Grund eine Kamera besorgt. Falls in ihrem Haus tatsächlich Geister oder Dämonen ihr Unwesen treiben, dann möchte er ihre Aktivitäten auf Film festhalten. Katie ist nicht besonders begeistert von der Idee und auch ein Berater für übernatürliche Phänomene (Mark Fredrichs) empfiehlt die Methode nicht wirklich.
Katie lässt sich aber trotzdem darauf ein. In der Nacht wird die Kamera im Schlafzimmer aufgestellt. Die erste Nacht verläuft noch relativ ruhig. Einzig ein eigenartiges Gemurmel wurde vom Mikrofon aufgezeichnet. Doch in den nächsten Nächten nehmen die unerklärlichen Ereignisse zu. Die Tür zum Schlafzimmer bewegt sich leicht, laute Geräusche wecken Katie und Micah aus dem Schlaf und schliesslich findet Micah auf dem Dachboden ein angebranntes Foto von Katie, das eigentlich in einem Feuer vernichtet wurde. Die Anzeichen verdichten sich, dass es tatsächlich ein Dämon auf Katie abgesehen hat.
Der Film von Regisseur und Drehbuchautor Oren Peli verwendet wie «The Blair Witch Project» und in den letzten Jahren «Cloverfield», «[•REC]» und das amerikanische Remake «Quarantine» eine von den Hauptfiguren verwendete Kamera als einzigen Blickwinkel. Die Aufnahmen wurden scheinbar ausschliesslich von der Kamera der Hauptfiguren aufgezeichnet und später von der Polizei gefunden. Dieser Erzählmechanismus ist das wesentliche Mittel zur Spannungserzeugung. Das Publikum soll sich in die Haut der Hauptfiguren versetzen. Die Kamera zeichnet auch den immer heftigeren Konflikt zwischen den beiden Figuren auf.
Schockeffekte sind eher dezent eingesetzt. Die alltägliche Situation und die vertrauten Vorkommnisse sollen zunächst Schrecken auslösen. Erst allmählich werden die Eingriffe des Dämons handfester. Die Reaktionen der Hauptfiguren sind hingegen aus üblichen Horrorfilmen bekannt und verursachen dadurch einen beinahe ironischen Eindruck. Zwischendurch weicht Peli allerdings von den Konventionen ab. So wagt sich der später noch einmal zu Hilfe gerufene Berater kaum in das Haus und erklärt dem verängstigtem Pärchen, dass er nicht die richtige Person für diese Situation ist.
Weil die beiden Hauptfiguren unterschiedlich auf die Herausforderung reagieren, ist «Paranormal Activity» in erster Linie ein Beziehungsdrama. Wer sich nicht in die Dimension der Hauptfiguren hineinziehen lässt, kann sich auch ein wenig langweilen. Bezüglich Handlung ist nämlich bedeutend weniger los als in den übrigen genannten Filmen. «Paranormal Activity» ist dafür überzeugender in der konsequenten Anwendung des Stilmittels. Aber das ist eher intellektuell als emotional spannend. Wer einen Dämon so richtig in Aktion sehen möchte, hält sich sowieso besser an «Drag Me to Hell».
In den USA wurden im Trailer für diesen Film die Reaktionen eines Publikums gezeigt, dass sichtlich geschockt war. Bei der Vorführung für die Schweizer Presse waren jedoch bedeutend mehr Lacher als Schreie zu hören. Abgebrühte Horror-Fans lassen sich von «Paranormal Activity» nicht wirklich erschrecken. Daher ist es wohl empfehlenswert, sich den Film mit Personen anzusehen, die sich noch leicht von einfachsten Tricks ängstigen lassen. So kann wenigstens die mögliche Wirkung des Films anhand ihrer Reaktionen gemessen werden.
Fazit: «Paranormal Activity» ist je nach Erwartungshaltung ein harmloses Beziehungsdrama mit besonderer Wendung oder aber ein erschreckender Horrorthriller.
Bewertung:
(Bilder: ©Frenetic Films)
Wer einen horror film mit tollen “effekten” sucht, der hat eh keine ahnung von dem was wirklich gruslig ist, nämlich die eigene Fantasie! Wer ein gutes vorstellungsvermögen besitzt und sich dem Film hingibt, wird einen exzellenten Gruselshocker vorfinden.
Mein beispiel: Der film creep, anfangs wirklich gruselig und fesselnd, am ende jedoch langweilig, da der Zuschauer sich an den Aufgezwungenen Grusel gewöhnt. Die Fantasie wird niemals langweilig, und diese wird bei “paranormal activity” sehr stark gereizt!
Und wer was anderes behauptet, der soll sich “The Hills have eyes” anschauen… oder sonstigen quatsch aus der Fabrik Hollywood.
Mein persönliches Fazit, ein sehr furchterregender Film an den keiner bisher von mir gesehenen Filme ran kommt. Um ehrich zu sein habe ich mich noch nie in meinem leben bei einem Film gegruselt, es ist ja eh nur ein Film! Dieses Gefühl kommt bei Paranormal Activity nicht auf, man kann sich gut mit den Darstellern identifizieren und durch die Handcam-view, gibt der Film dem ganzen noch einen gewissen Grad an Realismus. Persönlicher Top shocker!