«How I Met Your Mother» von C. Bays und C. Thomas

Jason Segel und Josh Radnor in «How I Met Your Mother»

Even if you know how something’s going to end, that doesn’t mean you can’t enjoy the ride.

Was macht ein alleinstehender Mann, der gerne die Frau fürs Leben finden würde? Er stürzt sich ins Nachtleben von New York. Oder er sieht zu, wie in der Fernsehserie «How I Met Your Mother» ein Mann aus New York erzählt, wie er die Frau seines Lebens getroffen hat. Davon handelt die Sitcom zwar nicht wirklich, täuscht es aber ganz geschickt vor. Und wie Ted Mosby einmal treffend feststellt, ist manchmal eben der Weg das Ziel.

Ted Mosby (Josh Radnor) ist die Hauptfigur aus «How I Met Your Mother». Er hat zwei etwa 15-jährige Kinder, eine Tochter und einen Sohn. Die setzt er eines Tages auf ein Sofa und erzählt ihnen, wie er vor vielen Jahren ihre Mutter getroffen hat. Dazu holt er aber ganz weit aus. 2005 lebte er zusammen mit seinem ehemaligen Studienkollegen Marshall Eriksen (Jason Segel) in einer Wohnung in New York. Meist ist auch Lily Aldrin (Alyson Hannigan), die Verlobte von Marshall zu Besuch. Da Marshall und Lily bald heiraten, möchte Ted auch endlich sein Glück finden. Was übrigens das Resultat ist, wenn zwei Männer wie auf Bild 1 in einer Wohnung in ihre Kindheit zurückfallen, ist auf Bild 2 zu sehen.

Jason Segel, Alyson Hannigan und Josh Radnor in «How I Met Your Mother»

Unverzichtbarer Bestandteil der fixen Gruppe, die sich häufig in der Bar MacLaren’s trifft, ist auch der extrem nervige Barney «Legen – wait for it – dary!» Stinson (Neil Patrick Harris, «Harold & Kumar Escape from Guantanamo Bay»). Barney ist überzeugter Junggeselle und läuft aus Überzeugung immer nur in einem Anzug durch die Gegend. Er ist nicht wirklich von der Idee von Ted begeistert. Die erste Staffel handelt davon, wie Ted sich in die Fernsehreporterin und spätere Nachrichtenmoderatorin Robin Scherbatsky (Cobie Smulders) verliebt. Er sagt ihr aber ein wenig zu früh, dass er sie liebt. So wird aus der überstürzten Beziehung zuerst eine Freundschaft.

Erst in der zweiten Staffel kommen dann Ted und Robin wirklich zusammen. Wie das Publikum aber schon weiss, ist Robin nicht die Mutter von Teds Kindern. So ist auch schon klar, dass aus dieser Beziehung nichts wird. Nachdem die Beziehung am Ende der zweiten Staffel in Brüche ging, kehrt Robin zu Beginn der dritten Staffel mit einem von Enrique Iglesias gespielten Liebhaber aus einem Urlaub in Argentinien zurück. Ted trifft dann wieder andere Kandidatinnen, darunter sehr kurz auch eine von Britney Spears gespielte Empfangsdame in einer Praxis für Dermatologie.

Neil Patrick Harris und Cobie Smulders in «How I Met Your Mother»

Wie schon das Zitat zur Einleitung klar macht, ist der Titel nur ein Vorwand, um witzige Geschichten aus dem Leben von fünf Menschen um die 30 zu erzählen. Ted Mosby ist ein hoffnungsvoller Romantiker, der sich auch von regelmässigen Rückschlägen nicht entmutigen lässt: «I know that odds are, the love of my life isn’t gonna magically walk through that door in a pumpkin costume at 2.43 in the morning, but… this seems as nice a spot as any to just, you know, sit and wait.» Ich warte gerne mit ihm.

«How I Met Your Mother» ist ein wenig wie «Friends», durch die von Neil Patrick Harris grandios gespielte Figur und die verschachtelte Erzählstruktur aber bedeutend unberechenbarer. Von Barney Stinson sind immer die wildesten und unkonventionellsten Einfälle zu erwarten. Er hat auch zahlreiche Regeln bezüglich der Beziehungen zwischen Mann und Frau aufgestellt. Überragend ist die Folge, in der er Lily für einige Nächte in seiner Wohnung übernachten lässt. Die Freundin von Marshall verursacht einige folgenschwere Veränderungen im sorgfältigen eingerichteten Reich des Junggesellen.

Markenzeichen der Serie ist aber auch die ausgeklügelte Struktur. Da die gesamte Geschichte als eigentliche Rückblende erzählt wird, sind immer wieder zeitlich gewagte Sprünge erlaubt. Kaum eine Folge wird sorgfältig chronologisch erzählt. Einige Elemente werden auch über mehrere Staffeln ausgedehnt und manchmal beiläufig eingestreut. Da sind einmal eine Ananas und die Ziege im Badezimmer. Dann ist da noch die Wette zwischen Marshall und Barney, die zur Folge hat, dass sich Barney ständig fürchten muss, von Marshall eine Ohrfeige zu erhalten.

Die Eskapaden von Barney Stinson und die Zeitsprünge würden aber vermutlich nicht wirklich funktionieren, wenn die Serie nicht grundsätzlich durch herausragende Geschichten und köstlichen Humor glänzen würde. Für das emotionalen Fundament sind die von Josh Radnor und Cobie Smulders verkörperten Figuren zuständig. Ihr treffsicheres komödiantischen Talent dürfen dafür Jason Segel, Alyson Hannigan und Neil Patrick Harris voll zum Einsatz bringen.

Die erste Staffel der Serie habe ich übrigens bestellt, weil Jason Segel die Sitcom im Audiokommentar von «I Love You, Man» erwähnt. Dabei hätte ich mich auch einfach von David leiten lassen können, der regelmässig Dialoge zitiert. Die ersten drei Staffeln sind in der Schweiz bereits auf DVD erhältlich. Die vierte Staffel habe ich mir nun auf Blu-ray-Disc aus den USA bestellt. Lobend erwähnen möchte ich auch noch, dass auf einen dämlichen deutschen Titel verzichtet wurde. Diesen Mut sollten mehr Studios aufbringen.

Die Ausstattung der ersten drei Staffeln ist unterschiedlich. Zur ersten Staffel sind einige anständige Extras enthalten, darunter Audiokommentare zu sechs Folgen und einige Beiträge. Die zweite Staffel muss hingegen ganz ohne Bonusmaterial auskommen. Dafür entschädigen dann die Extras zur dritten Staffel, die aus zusätzlichen Szenen, diversen Beiträgen und Audiokommentaren besteht. Legendär dürfte der Audiokommentar von Jason Segel mit Drehbuchautor Chris Harris zur Folge «The Chain of Screaming» sein. Segel hat sich angeblich zuvor besoffen, zieht sich aus, legt Kondome auf den Tisch und bringt Harris, der diese Folge gar nicht geschrieben hat, langsam zur Verzweiflung.

Bewertung: 6 Sterne
Bild-/Tonqualität: 4 Sterne
Bonusmaterial (Durchschnitt):
3 Sterne

(Fotos: ©Twentieth Century Fox Home Entertainment)

7 comments

  1. Ah, jetzt auch mit Serien! Bitte öfter 🙂

    Und ja HIMYM ist grandios äh legendär. Ich war nach der ersten Staffel noch nicht so überzeugt, aber z.B. das mit der achronologischen Erzählstruktur war einer der Gründe, warum ich dann doch weitergesehen habe.

  2. Die Serie hat mich einfach von Anfang an in ihrem Bann gehabt!
    Bisher haben das nur wenige Serien geschafft, dass ich sie sofort von der ersten Folge angeguckt habe.
    Sie haben das gewisse etwas und werde wie Scrubs von Staffel zu Staffel immer besser und man freut sich jedesmal wieder aufs neue sich die Folgen an zu schauen, selbst wenn man sie schon unzählige Male angesehen hat.
    Das schaffen nur die wenigsten Serien und genau DAS macht eine hervorragende Serie aus!

    Ich bin schon so gespannt wie die dritte Staffel wird, weil ich guck mir die schön jeden Samstag auf ProSieben an, so habe ich immer was wodrauf ich mich freuen kann.

  3. Alles gut und schön und natürlich auch legendär – abewr wer ist denn nun die Mutter?!?

  4. Hey ich finde How I met Your mother auch einfach klasse will aber auch endlich mal wissen mit wem Ted heiratet ich bin ein großer Fan davon

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