In Nordamerika haben die Schneestürme im Nordosten der USA angeblich verhindert, dass «Avatar» den Dezember-Rekord von «I Am Legend» (77,2 Millionen Dollar) gebrochen hat. Trotz heftigem Wintereinbruch hat es dem 3D-Spektakel in Nordamerika aber trotzdem für ein Einspielergebnis von 73 Millionen Dollar und weltweit sogar zu stolzen 232,2 Millionen Dollar gereicht. Der Beitrag aus den Deutschschweizer Kinos fiel hingegen relativ bescheiden aus. Mit leicht über 60’000 Eintritten bewegt sich die Besucherzahl weit von Rekorden entfernt. Letztes Jahr brillierte im Dezember «Madagascar: Escape 2 Africa» mit 128’702 Eintritten und lockte sogar am dritten Wochenende noch 64’303 Besucher an.
Der andere erfolgreiche 3D-Film in diesem Jahr, «Ice Age: Dawn of the Dinosaurs», verzeichnete sogar an zwei Wochenenden hintereinander mehr als doppelt so viele Eintritte. Und als der Animationsfilm am 28. Wochenende des Jahres mit 125’400 Eintritten den Jahresrekord 2009 aufstellte, kam «Brüno» auf dem 2. Platz immerhin auch noch auf beinahe 60’000 Besucher. Deutlich besser abgeschnitten hat der Fantasy-Film von James Cameron in der Romandie. In der Deutschschweiz kam er nur auf einen angesichts der unübersehbaren Werbung bescheidenen Kopienschnitt von 645, in der Westschweiz reichte es jedoch für beachtliche 1099.
Auch sonst sind am Wochenende vor Weihnachten in den Top Ten keine Überflieger zu erkennen. Alle Filme haben mindestens einen Drittel an Besuchern eingebüsst. Der zweite Debütant, die Literatur-Komödie «Lila, Lila» von Alain Gsponer nach dem Roman von Martin Suter, kam trotz Frauenheld Daniel Brühl nicht so richtig auf Touren und musste sich mit dem 6. Platz begnügen. Da hat es auch nichts genützt, dass Karl Spoerri, der Geschäftsführer der mitproduzierenden Produktionsfirma Millbrook Pictures und künstlerischer Leiter des Zurich Film Festival, den Film an seinem Festival als Eröffnungsfilm prominent ins Rampenlicht rückte.
Im Duell zwischen Vampiren und weltuntergang liegt derzeit immer noch das Ende der Welt in Führung. Der Katastrophenfilm «2012» von Roland Emmerich steht nach sechs Wochen in der gesamten Schweiz bei 385’687 Eintritten, die Vampir-Romanze «New Moon» nach vier Wochen bei 304’996. Einzig im Tessin liegen Bella und Edward vor «2012». Dafür ist «New Moon» in der Romandie deutlich stärker eingebrochen als in der Deutschschweiz. Wer also versucht, in einem Landesteil die Erfolgsaussichten von einem Film für einen anderen Landesteil zu testen, wird wenig verwertbare Ergebnisse erhalten.
Durch das verhaltene Debüt von «Avatar» ist die Gesamtbesucherzahl gegenüber der Vorwoche nur um 12,2 Prozent auf 127’294 geklettert. Dieser Wert liegt wenigstens 2,7 Prozent über den 123’960 Besuchern, die 2008 am 51. Wochenende gezählt wurden, als «Madagascar: Escape 2 Africa» in Führung lag. 2007 waren es trotz «Enchanted» und «The Golden Compass» sogar nur 97’912 Eintritte (23,1 Prozent weniger), 2006 lag der Wert dank «Casino Royale» bei 143’774 Eintritten (12,9 Prozent mehr). Aus den Top Ten haben sich diese Woche «Der Fürsorger» (nach 1 Woche) und «Planet 51» (2 Wochen) verabschiedet.
Besucherrangliste vom Wochenende, 17. bis 20. Dezember 2009 (KW 51)
Rang. (Vorwoche.) Filmtitel (Verleiher)
Besucher | ± | Bes. Total | Wochen | Leinwände | Bes. pro Leinwand
1. (neu) Avatar (Fox)
60’053 | – | 65’075 | 1 | 93 | 645
2. (1.) Zweiohrküken (WB)
18’927 | -33,3% | 100’202 | 4 | 36 | 525
3. (3.) The Princess and the Frog (WDSMP)
10’896 | -36,5% | 31’374 | 2 | 64 | 170
4. (2.) New Moon (Elite)
9462 | -53% | 188’182 | 4 | 81 | 116
5. (4.) Law Abiding Citizen (Elite)
8055 | -44,5% | 24’795 | 2 | 28 | 287
6. (neu) Lila, Lila (WB)
5878 | – | 8268 | 1 | 21 | 279
7. (5.) 2012 (WDSMP)
4417 | -56,9% | 230’287 | 6 | 30 | 147
8. (6.) Saw VI (Elite)
4414 | -39,8% | 34’275 | 3 | 20 | 220
9. (7.) Whatever Works (Frenetic)
2617 | -47,6% | 21’768 | 3 | 17 | 153
10. (9.) Giulias Verschwinden (Columbus)
2575 | -33,8% | 138’684 | 11 | 14 | 183
(Quelle: SFV, Variety, Bild: © 2009 Twentieth Century Fox Film Corporation. All Rights Reserved.)
diese zahlen verstehe ich aber nicht, im 20 minuten stand heute drinn, dass avatar 99’000 besucher hatte? wo kommt der unterschied?
Mit den 38’492 aus der Romandie gibt es fast 99’000 für die ganze Schweiz.
vielleicht wäre es interessant zu wissen, in wievielen 3d kinos von den total 93 kinos er gezeigt wird. bestimmt wollen den film alle in 3d sehen, was wohl den schnitt bei diesen leinwänden deutlich erhöht?