Jetzt habe ich das erste Jahr als unabhängiger (und unbezahlter) Filmblogger hinter mir. Eine zahlenmässige Bilanz der Anzahl gesichteter Film kann ich nicht ziehen, da ich eine Rubrik nicht weitergeführt habe. Das gefällt mir nicht wirklich und aus diesem Grund werde ich ab nächstem Donnerstag wieder die Rubrik «Filmstarts» einführen, in der ich auf die neu anlaufenden und vor allem sehenswerten Filme hinweisen werde. Hier aber zunächst der Rückblick auf das vergangene Jahr und die 10 herausragenden Filme. Gefühlsmässig habe ich trotz weniger verfügbarer Zeit trotzdem etwa die Hälfte der in den Deutschschweizer Kinos angelaufenen Filme gesehen und vorstellen können.
Zuerst noch einige Erklärungen: Berücksichtigt habe ich nur die Filme, die 2009 neu in die Kinos in der Deutschschweiz gekommen sind oder die an einem Festival in der Schweiz zu sehen waren. Wie schon letztes Jahr habe ich zuerst einmal 21 Werke ausgewählt, die für die Liste in Frage gekommen sind. Daraus habe ich die Top Ten mit einer Ergänzung von 11 zusätzlichen Tipps angefertigt. Zudem habe ich eine Liste der 10 besten neuen Blu-ray-Disc-Veröffentlichungen und ergänzend vier DVD-Tipps angefügt.
1. «(500) Days of Summer». Marc Webb dekonstruiert in seinem Film die Metaphern der Liebe. Keine romantische Komödie, sondern ein leidenschaftlich erzählter Liebesfilm.
2. «Mary and Max». Ein ergreifend trauriges und befreiend komisches Wunderwerk von Adam Elliot.
3. «Revolutionary Road». Das eindrückliche Drama von Sam Mendes ist zwar nicht perfekt, trumpft aber durch exzellente Schauspieler und ein packendes Drehbuch auf.
4. «Up». Für die Erzählkünstler von Pixar gibt es nur eine Richtung. Pete Docter verblüfft durch ein herrlich ergreifende Geschichte mit unendlichem Einfallsreichtum.
5. «Moon». Sam Rockwell ist immer grossartig, im packenden Science-Fiction-Thriller von Duncan Jones gleich mehrfach.
6. «Drag Me to Hell». Horror-Meister Sam Raimi verzückt in seiner Pause vom Spinnenmann mit einer willkommene Rückkehr zu seiner alten Form.
7. «Star Trek». J.J. Abrams belebt die Science-Fiction-Serie durch eine ansprechende Mischung aus Spannung, Humor und Pathos.
8. «Harry Potter and the Half-Blood Prince». David Yates jagt den Zauberlehrling durch eine düsteres und verzweifeltes Schuljahr.
9. «Bright Star». Jane Campion überrascht mit einem emotional überwältigenden und zutiefst ergreifenden Kunstwerk über die (Un-)Vergänglichkeit der Liebe.
10. «The Curious Case of Benjamin Button». Schwelgerisch und mit unbremsbarer Erzähllust erzählt David Fincher diese Geschichte des rückwärts alternden Mannes.
Lobende Erwähnungen (in alphabetischer Reihenfolge):
«Away We Go» von Sam Mendes
«Coraline» von Henry Selick
«Doubt» von John Patrick Shanley
«Gran Torino» von Clint Eastwood
«The Hangover» von Todd Phillips
«The Informant!» von Steven Soderbergh
«Looking for Eric» von Ken Loach
«Milk» von Gus van Sant
«Watchmen» von Zack Snyder
«Where the Wild Things Are» von Spike Jonze
«The Wrestler» von Darren Aronofsky
Auf der Liste würden auch noch «The Cove», «An Education», «A Serious Man» und «Up in the Air» auftauchen, wenn sie nicht erst 2010 in die Deutschschweizer Kinos kommen würden. Ein Platz im Jahresrückblick 2010 ist diesem Filmen ziemlich sicher gewiss.
Die 10 besten Blu-ray-Discs (in alphabetischer Reihenfolge):
«Chasing Amy» von Kevin Smith
«The Fall» von Tarsem
«Forrest Gump» von Robert Zemeckis
«Gladiator» von Ridley Scott
«Harry Potter and the Philosopher’s Stone – Ultimate Edition» von Chris Columbus
«Pinocchio» von Walt Disney
«Snow White and the Seven Dwarfs» von Walt Disney
«Star Trek Original Motion Picture Collection» von Robert Wise, Nicholas Meyer, Leonard Nimoy, William Shatner
«WALL•E» von Andrew Stanton
«The Wizard of Oz» von Victor Fleming
Vier lobenswerte DVDs (in alphabetischer Reihenfolge):
«Berlin – Die Sinfonie der Grosstadt» von Walther Ruttmann
«Cet obscur objet du désir» von Luis Buñuel
«Ekstase» von Gustav Machatý
«La mariée était en noir» von François Truffaut