01/2010: Fantasie von Gilliam gegen Herz von Keats

Ben Whishaw und Abbie Cornish in «Bright Star»

Wie bereits angekündigt, werde ich ab sofort wieder jede Woche auf die neu in den Deutschschweizer und besonders in den Zürcher Kinos anlaufenden Filme hinweisen. Gleich zu Beginn des neuen Jahres gibt es da eine erfreuliche Vielfalt an Werken zu empfehlen. Ein Meisterwerk ist «Bright Star» von Jane Campion, ein gefühlvolles Drama über die letzten Jahre des Dichters John Keats und seiner Liebe zu Fanny Brawne. Sehenswert ist auch die ausufernde Fantasie von Terry Gilliam in «The Imaginarium of Doctor Parnassus», dem letzten Film mit Heath Ledger. Was der Regisseur am Zurich Film Festival erzählt hat, gibt es in diesem Artikel zu erfahren.

Auch die mexikanische Leichenkomödie «Cinco días sin Nora» ist nicht zu verachten. Das Regiedebüt von Mariana Chenillo ist einfühlsam und elegant erzählt. Noch mehr Tote gibt es im humorvollen Vampir-Drama «Cirque du Freak: The Vampire’s Assistant» zu bestaunen. Nicht gerade ein Meisterwerk, aber für Vampir-Fans allemal empfehlenswert. Auch das norwegische Drama «Nord» habe ich bereits gesehen, eine Art «The Straight Story» im unendlichen Schnee. Wer eine eigenwillige Hauptfigur bewundern oder einfach wissen möchte, wie ein Schluck Alkohol ausreicht, um sich zu betrinken, muss sich den Film ansehen.

Überhaupt nicht gefallen hat mir hingegen «Champions». In der Schweizer Eishockey-Tragikomödie wagt sich Marco Rima aufs Glatteis und fällt nicht nur buchstäblich auf die Nase. Wer aber schon an «Die Herbstzeitlosen» seine Freude hat, wird wahrscheinlich auch an «Champions» Gefallen finden. Mehr zur umkämpften Produktionsgeschichte gibt es in diesem Artikel zu lesen. Nicht gesehen habe ich «Did You Hear About the Morgans?», eine Komödie mit Hugh Grant und Sarah Jessica Parker. Im Lunch-Kino läuft zudem die Sexkomödie «Humpday», und «A Serious Man» von Joel und Ethan Coen läuft am Dienstag in einer Vorstellung im Riffraff.

Meine Empfehlungen: Von den weiterhin gezeigten Filmen sollte man sich auf keinen Fall «Mary and Max» entgehen lassen. Wer den Humor von Woody Allen schätzt, wird von «Whatever Works» nicht enttäuscht werden. Und einen zauberhaften Kinderfilm, der auch für Erwachsene fantastisch ist, gibt es in der Form von «Where the Wild Things Are» von Spike Jonze. Wer sich gute Schweizer Filme ansehen möchte, wählt entweder «Giulias Verschwinden» oder «Der Fürsorger» aus.

(Bilder: ©Pathé Films AG)

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