I’ve got exactly four days to break up a wedding, steal the bride’s fella, and haven’t one clue how to do it.
Das Ziel einer jeden romantischen Komödie ist für gewöhnlich ist für gewöhnlich die Hochzeit. Oder zumindest das Glück zu zweit. Da ist es zwischendurch ganz erfrischend, wenn diese Formel ein wenig auf den Kopf gestellt wird. «My Best Friend’s Wedding» ist womöglich das Paradebeispiel für die romantische Komödie mit angenehm unbefriedigendem Happy End.
Julianne (Julia Roberts, «Erin Brockovich», «Pretty Woman») ist eine erfolgreiche Restaurantkritikerin in San Francisco und denkt an alles andere als ans Heiraten. Als sie jedoch von Michael (Dermot Mulroney, «Zodiac»), erfährt, dass er am nächsten Wochenende heiraten wird, stürzt für sie eine Welt zusammen. Julianne und Michael haben sich nämlich versprochen gemeinsam vor den Traualtar zu treten, falls sie beide mit 28 Jahren noch nicht verheiratet sind.
Obwohl Julianne nicht ernsthaft daran dachte Michael zu ehelichen, so stösst es ihr dennoch übel auf, dass er nun eine Unbekannte heiraten will. Julianne bleiben nur wenige Tage, um die bevorstehende Hochzeit zu stoppen. Entgegen den Ratschlägen ihres schwulen Freundes George (Rupert Everett), steigt sie sofort in ein Flugzeug nach Chicago, wo sie von Michael und seiner Verlobten Kim (Cameron Diaz, «There’s Something About Mary») bereits erwartet und herzlich empfangen wird. Kim schliesst Julianne sofort ihn ihr Vertrauen und bittet sie sogar, Trauzeugin zu sein.
Kim verrät Julianne auch verschiedenste Geheimnisse, etwa dass sie nicht singen kann. Das muntere Trio verschlägt es dann auch noch am selben Abend – selbstverständlich zufälligerweise – in eine Karaoke-Bar, wo Kims Gesangskünste auf die Probe gestellt werden. Kim versagt erwartungsgemäss. Doch die Gäste sind begeistert und Michael verliebt sich gleich noch mehr in seine Zukünftige. Da der erste Plan versagt hat, sieht sich Julianne gezwungen, zu härteren Mitteln zu greifen.
«My Best Friend’s Wedding» ist primär eine Plattform für Julia Roberts. Mit wallender Lockenpracht zeigt sie sich in einer ihrer unwiderstehlichsten Rollen. Sie brilliert in diesem Film als fiese hinterhältige Intrigantin, die zwar zwischendurch auch ihre Zweifel hat, der aber dennoch fast alle Mittel Recht sind, um ihr Ziel zu erreichen. Obschon sie auch ein wenig Slapstick bieten darf, ist das komödiantische Potenzial dieser Rolle doch ein wenig eingeschränkt. Für Unterhaltung sorgt deshalb der köstliche Rupert Everett, der zwar Julia des öftern ins Gewissen reden muss, aber unter anderem auch ein ganzes Restaurant dazu bringt in «I Say a Little Prayer» von Dionne Warwick einzustimmen.
Der australische Regisseur P.J. Hogan («Muriel’s Wedding») inszenierte für sein US-Debüt erneut eine Hochzeit und liess auch sonst viele Gemeinsamkeiten mit seinem Regiedebüt erkennen. Beide Filme sind keine reinen Komödien, sondern enthalten ernsthaftere Zwischentöne. Schliesslich ist die Verhinderung einer Hochzeit nicht gerade sehr freundlich. Eine andere Parallele zu «Muriel’s Wedding» sind die zahlreichen Liebeslieder, die teilweise von den Darstellern selbst interpretiert und äusserst wirkungsvoll eingesetzt werden. «My Best Friend’s Wedding» ist ein unterhaltsames modernes Märchen über Liebe, unerfüllte Wünsche, Sehnsüchte und Hochzeiten.
Die Bildqualität der Blu-ray-Disc ist befriedigend. Die Tonspur in Dolby TrueHD 5.1 fällt zwar nicht gerade durch überwältigende Raumfülle auf, bietet aber dennoch einige Effekte. Das eher magere Bonusmaterial besteht aus den Extras von der «Special Edition» auf der die zwei relativ konventionellen Drehberichte «Unveiled: My Best Friend’s Wedding» (15 Minuten) und «On the Set: My Best Friend’s Wedding» (20 minutes), Aufnahmen von den Dreharbeiten mit Zusatzinformationen (7 minutes), eine Mitsing-Fassung von «I Say a Little Prayer» sowie die «Wedding Do’s & Don’ts» mit ironischen Ratschlägen zur Hochzeitsplanung enthalten sind.
Bewertung:
Bild-/Tonqualität (Blu-ray):
Bonusmaterial (Blu-ray):
(Fotos: ©Sony Pictures Home Entertainment)