Das Bundesamt für Kultur (BAK) gab am Mittwoch im Rahmen der Solothurner Filmtage die Nominationen für den Schweizer Filmpreis «Quartz 2010» bekannt. Das magere Feld der Kandidaten wird von «Giulias Verschwinden» mit fünf Nomination angeführt. Bei einem Blick auf die Liste der Nominationen stellt sich ein wenig die Frage, ob es letztes Jahr sonst überhaupt einen Schweizer Spielfilm gab, der die Auszeichnung verdient hätte. Die Schweizer Schauspieler dürfen sich wiederum freuen, dass die Hauptfiguren in einigen berücksichtigten Filmen von deutschen Kollegen (Corinna Harfouch, Julia Jentsch, Anna-Katharina Schwabroh) verkörpert wurden und daher keine Konkurrenz sind. Die Auszeichnungen werden am 6. März im Rahmen einer Gala im KKL Luzern verliehen.
Mit einer Rede eröffnete Bundesrat Didier Burkhalter die «Nacht der Nominationen». Anschliessend wurden die Filme und Personen verkündet, die dieses Jahr auf den Schweizer Filmpreis hoffen dürfen. Die Nominierungen erfolgen in acht Kategorien: Je fünf Filme für die Kategorien «Bester Spielfilm», «Bester Dokumentarfilm» und «Bester Kurzfilm» – je drei Nominationen für die Kategorien «Bestes Drehbuch», «Beste Darstellerin», «Bester Darsteller», «Bestes schauspielerisches Nachwuchstalent» und «Beste Filmmusik». Für die Kategorie «Beste Filmmusik» stellt die Stadt Luzern das Nominationsgeld von 15’000 Franken zur Verfügung. Die nominierten Filme und Personen erhalten ein Preisgeld, das sich auf insgesamt 375’000 Franken beläuft.
Unter der Federführung der Schweizer Filmakademie fanden die Visionnierungen statt und wurden die Nominationsempfehlungen abgegeben. Anschliessend wurden von der dafür eingesetzten Nominationskommission des BAK – bestehend aus Mitgliedern der Filmakademie – die Nominationen, basierend auf den Empfehlungen der Akademie, ausgesprochen. Die Nominationskommission wurde im November 2009 ernannt und am 24. November 2009 bekanntgegeben.
Nominationen für den Schweizer Filmpreis «Quartz 2010»
Bester Spielfilm – je Nomination 25’000 Franken
«Cargo» von Ivan Engler
«Cœur animal» von Séverine Cornamusaz
«Complices» von Frédéric Mermoud
«Giulias Verschwinden» von Christoph Schaub
«Tannöd» von Bettina Oberli
Bester Dokumentarfilm – je Nomination 25’000 Franken
«Die Frau mit den 5 Elefanten» von Vadim Jendreyko
«Rocksteady» von Stascha Bader
«Sounds and Silence» von Peter Guyer, Norbert Wiedmer
«Space Tourists» von Christian Frei
«The Sound of Insects» von Peter Liechti
Bester Kurzfilm – je Nomination 10’000 Franken
«À côté» von Basil Da Cunha
«Las pelotas» von Chris Niemeyer
«Nid hei cho» von Thaïs Odermatt
«Schonzeit» von Irene Ledermann
«Zahn um Zahn» von Ivana Lalovic
Bestes Drehbuch – je Nomination 5000 Franken
«Sinestesia» von Erik Bernasconi
«Complices» von Frédéric Mermoud
«Giulias Verschwinden» von Martin Suter
Beste Darstellerin – je Nomination 5000 Franken
Marie Leuenberger in «Die Standesbeamtin»
Sunnyi Melles in «Giulias Verschwinden»
Melanie Winiger in «Sinestesia»
Bester Darsteller – je Nomination 5000 Franken
Antonio Buil in «Cœur animal»
Bruno Ganz in «Giulias Verschwinden»
Roeland Wiesnekker in «Der Fürsorger»
Bestes schauspielerisches Nachwuchstalent – je Nomination 5000 Franken
Jennifer Mulinde-Schmid in «Die Standesbeamtin»
Giorgia Würth in «Sinestesia»
Uygar Tamer in «Dirty Money – L’infiltré»
Beste Filmmusik – je Nomination 5000 Franken
«Giulias Verschwinden» von Balz Bachmann
«The Sound of Insects» von Norbert Möslang
«L’enfance d’Icare» von The Young Gods