Für einmal ein Fernseh-Tipp: Am Freitag, 12. Februar 2010, wird an der Berlinale erstmals die restaurierte Fassung von «Metropolis» aufgeführt. Die Eröffnungsgala dieser Weltpremiere im Friedrichstadtpalast wird um 20.15 Uhr auch auf Arte übertragen, anschliessend wird um 20.40 Uhr der Film ausgestrahlt – natürlich auch auf Arte HD. Der Science-Fiction-Thriller von Fritz Lang dauerte an der Premiere am 10. Januar 1927 je nach Quelle noch etwa 154 oder sogar 210 Minuten. Da die Reaktionen aber äusserst negativ ausfielen, liess die Verleihfirma eine gekürzte Version von 120 Minuten erstellen. Letztes Jahr ist dann in Brasilien eine Version mit 25 Minuten verschollen geglaubten Filmminuten aufgetaucht.
Im Arte Magazin fassen Georg Seesslen und Markus Metz die Geschichte des kuriosen Fundes zusammen:
Fernando Pena, ein leidenschaftlicher Filmliebhaber, hatte gegen Ende der 1980er-Jahre ein Gespräch mit dem Leiter eines kleinen Filmclubs in Buenos Aires. Der beklagte sich über die Mühen bei der Projektion einer Kopie von «Metropolis». Mehr als zwei Stunden müsse er da neben dem Projektor stehen und auf den alten Film drücken, damit er nicht aus der Führung springe. Die «mehr als zwei Stunden» waren entweder die kleine Übertreibung eines gestressten Projektionisten – oder aber der Hinweis auf eine sensationelle Entdeckung.
Doch die Suche ging zunächst einmal ins Leere, vermutlich hatte das «Museo del Cine» Angst vor fremden Blicken auf mehr oder weniger sachgemäss gelagerte Schätze der Filmgeschichte. Erst als Paula Félix-Didier, früher die Ehefrau von Fernando Pena, die Leitung des Filmmuseums übernahm, wurde die Suche intensiviert und hatte sehr rasch Erfolg. Bis freilich die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung die Kopie endlich sichten und den Startschuss für die Restauration geben konnte, waren noch etliche Telefonate, E-Mails und Reisen über den Ozean nötig.
Auf der Website von Arte findet sich der vollständige Artikel mit weiteren Angaben zur veränderten Fassung und den Restaurierungsarbeiten.