Are we human because we gaze at the stars, or do we gaze at them because we are human? Pointless, really. Do the stars gaze back? Now, that is a question.
Wie müsste ein Stern aussehen? Nun, Claire Danes kommt meiner Vorstellung von einem Stern schon sehr nahe. Irgendwie zerbrechlich, dennoch eine wohlige Wärme ausstrahlend und ein wenig unfassbar. Die zarte Schönheit sehe ich seit «Little Women» nur zu gerne auf der Leinwand. Im amüsanten Fantasy-Märchen «Stardust» spielt sie einen Stern, der auf die Erde abgestürzt ist.
Gelandet ist Yvaine – so ihr Name – allerdings nicht in unserer Welt, sondern in die Zauberwelt Stormhold, die in England durch eine Mauer von unserer Welt getrennt wird. Doch in der Nähe des Städtchens Wall gibt es eine Lücke. Die ist zwar gut bewacht, aber der junge Dunstan (Ben Barnes) kommt trotzdem auf die andere Seite. In einem Dörfchen trifft er auf eine von einer Hexe gefangene Frau (Kate Magowan), die mehr als nur ein Kuss von ihm will. Neun Monate nachdem er wieder nach Wall zurückgekehrt ist, wird ihm das Baby Tristan anvertraut.
Achtzehn Jahre später hat sich Tristan (Charlie Cox) in die Dorfschönheit Victoria (Sienna Miller) verliebt. Die eitle Dame möchte allerdings nichts vom tollpatschigen Jüngling wissen. Da verspricht er ihr, den soeben zur Erde gefallenen Stern zu bringen. Doch der ist eben im Königreich Stormhold niedergegangen. Dort liegt gerade der König (Peter O’Toole) im Sterben und hat seine vier noch lebenden Söhne (darunter Mark Strong und Rupert Everett) um sich versammelt. Als Prinz hat der König vor der Thronfolge alle seine elf Brüder ermordet. Da seine eigenen Söhne nicht dazu fähig waren, soll derjenige die Nachfolge antreten, der das Kronjuwel findet. Dieser Diamant ist der eigentliche Grund, weshalb Yvaine vom Firmament gestürzt ist.
Als dann auch noch drei hässliche Hexen mitbekommen, dass ein Stern auf die Erde gestürzt ist, macht sich eine davon auf die Suche nach dem Himmelskörper, dessen Herz den Hexen wieder ihre Jugend schenken soll. Selbstverständlich isst diese Hexe noch den Rest des letzten getöteten Sterns, damit sie uns in der Gestalt von Michelle Pfeiffer mit verzaubernd tiefem Decolleté begegnet. Somit ist gerade einmal die Ausgangslage geschildert, sozusagen der Prolog. Der fürchterliche Piratenkapitän Shakespeare (Robert De Niro), der ein ungewöhnliches Geheimnis verbirgt, ist noch nicht einmal zur Sprache gekommen.
Über einen Mangel an Figuren und Handlungssträngen kann man sich bei «Stardust» also wahrlich nicht beklagen. Das Drehbuch von Regisseur Matthew Vaughn und Jane Goldman hält diese auf einen von Charles Vess bebilderten Roman von Neil Gaiman basierende Geschichte erstaunlich gut zusammen, obschon sie durch die vielen Nebenschauplätze nicht immer gerade allzu flüssig voran getrieben wird. Auch das Ende lässt sich relativ einfach erahnen, doch «Stardust» hat vor allem andere Reize zu bieten. Da sind einmal die illustren Schauspieler, die viel Spass an ihren Rollen haben.
Markenzeichen des Films ist der reizvolle Humor. Manche Konventionen des Fantasy-Genres werden mit Genuss verschoben, andere wiederum wundervoll befolgt. «Stardust» erzählt nicht zuletzt von der Suche nach der wahren, bedingungslosen Liebe, womit eine weitere Parallele zu dem von Neil Gaiman als Vorbild genannten Märchen «The Princess Bride» erkenntlich wird. An diesen Klassiker kommt «Stardust» nicht heran, aber eine wahre Freude ist dieser kurzweilige Ausflug in die Fantasie dennoch. «Stardust» ist ein verführerisch charmantes Fantasy-Märchen mit liebevollen Figuren und viel Humor.
Die Bildqualität der Blu-ray-Disc ist ausreichend. Störend ist vor allem ein leichtes Grundrauschen, das sich nicht durch die Körnigkeit des Filmmaterials erklären lässt. Claire Danes strahlt aber dennoch wunderbar. Die Tonspur in DTS-HD Master Audio 5.1 kann vor allem durch satte Abmischung von Musik und Effekten auftrumpfen. Das solide Bonusmaterial besteht aus einem fünfteiligen, 54-minütigen Drehbericht in HD über Vorlage, Drehbuch, Besetzung, Produktion und visuelle Effekte, fünf entfallenen bzw. alternativen Szenen (5 Minuten), misslungenen Szenen (5 Minuten), einem Set-Besuch von Gaiman und Vess (10 Minuten) sowie einem kurzweiligen, verspielten Audiokommentar von Vaughn und Goldman (mit Untertiteln).
Bewertung:
Bildqualität (Blu-ray):
Tonqualität (Blu-ray):
Bonusmaterial (Blu-ray):
(Bilder: © Paramount Pictures)