Diese Woche ist die Auswahl an neuen Filmen nicht wirklich überwältigend. Empfehlenswert ist vermutlich «Air Doll» von Hirokazu Kore-eda, aber den habe ich noch nicht gesehen. Ganz amüsant ist die Militär-Komödie «The Men Who Stare at Goats», in der George Clooney als esoterisch angehauchter Soldat einem verduzten Ewan McGregor erzählt, wie sich Spezialisten der US-Armee Jedi-Kräfte aneignen. Die Inszenierung ist aber leicht holprig. Eine Liebesgeschichte zwischen einer Deutschen und einem Tamilen in der Schweiz wird in der Culture-Clash-Komödie «Madly in Love» erzählt. Heiter, charmant, aber auch nicht wirklich ganz flüssig.
Aus Deutschland kommt eine weitere Fussball-Komödie für Teenager. Nach «Die wilden Kerle» machen nun die «Teufelskicker» die Fussballplätze und Strassen unsicher. Dann startet aus dem Norden auch noch die Agentenfilm-Parodie «Jerry Cotton» einen Angriff auf die Lachmuskeln. Wie ich bisher gehört haben, werden sie aber durch den plumpen Humor nicht wirklich strapaziert. Dramatisch wird es im französischen Film «J’ai tué ma mère», in dem sich ein rebellischer Junge so über seine Mutter ärgert, dass er gegenüber seiner Lehrerin behauptet, sie sei tot.
Das Xenix steht immer noch im Zeichen von «Hader, Minichmayr, Friedrich – Geschichten aus Österreich: grausam-heiter und wahrhaftig». Dieses Wochenende brilliert unter anderem Josef Hader in «Silentium» von Wolfgang Murnberger (Do–So 21.15 Uhr), die zweite von drei Brenner-Verfilmungen. Im Filmpodium sind weiterhin Filme von Romy Schneider, Hirokazu Kore-eda und John Frankenheimer zu sehen, etwa das berührende Drama «After Life» (So 15 Uhr) oder Gene Hackman als knallharter Cop in «The French Connection II» (Do 21 Uhr, So 18.15 Uhr, Mi 15 Uhr) und Robert De Niro in «Ronin» (Sa 18.15 Uhr).
Meine weiteren Empfehlungen: Von den weiterhin gezeigten Filmen sollte man sich auf keinen Fall die Meisterwerke «A Serious Man» von Joel und Ethan Coen, «Up in the Air» von Jason Reitman, «Shutter Island» von Martin Scorsese und «An Education» von Lone Scherfig entgehen lassen. Die Coens amüsieren sich in ihrer schwarzen Komödie über Menschen, die immer eine Erklärung brauchen. «Up in the Air» ist eine treffsichere Tragikomödie mit brillanter Inszenierung, bissigen Dialogen und grandiosen Schauspielern. Martin Scorsese hat einen fesselnden psychologischen Thriller über Wahrheit und Wahnsinn inszeniert. Das gefühlvolle Drama von Scherfig und Drehbuchautor Nick Hornby wagt sich in die zerbrechliche Gefühlswelt einer jungen Britin in den 60er-Jahren. Trotz einigen handwerklichen Schwächen ist auch «Invictus» von Clint Eastwood mehr als sehenswert.
(Bilder: © Ascot Elite/Frenetic Films)