Eine Schwalbe macht bekanntlich noch keinen Frühling. Am ersten Frühlingswochenende beweist dafür «Alice in Wonderland», dass der Erfolg von «Avatar» auch von weiteren 3D-Filmen – mit gewissen Einschränkungen – wiederholt werden kann. Tim Burton ist natürlich nicht James Cameron, dafür muss sich sein Fantasy-Märchen auch nicht mit der in der Schweiz unsinkbaren «Titanic» vergleichen lassen. Aber nachdem «Alice in Wonderland» am vergangenen Wochenende auch in der Romandie angelaufen ist, nähert sich die Literaturfortsetzung mit mittlerweile 195’442 Eintritten schnellen Schrittes dem bisher meistbesuchten Film von Burton: «Charlie and the Chocolate Factory» (230’117).
Ein ganz anderes Kunststück hat das in der Rangliste der meistbesuchten Filme in den Deutschschweizer Kinos unterdessen auf den 6. Platz abgerutschte Science-Fiction-Spektakel von Cameron an diesem Wochenende vollbracht. Mit insgesamt 1’119’773 Eintritten nach vierzehn Wochen hat «Avatar» den 2. Platz der meistbesuchten Filme in den Schweizer Kinos seit 1995 erobert. Die Doppelführung von James Cameron ist nun also Realität. Ebenfalls solide unterwegs ist «Shutter Island». Der Thriller von Martin Scorsese verteidigt auch am dritten Wochenende in den Kinos den 3. Platz. Mit insgesamt 154’198 Eintritten in der Schweiz muss er aber schon noch ein wenig zulegen, um die letzten drei Spielfilme von Scorsese zu übertreffen: «The Departed» (233’729), «The Aviator» (216’913) und «Gangs of New York» (203’449).
Neulinge haben auch den Einstieg in die Top Ten geschafft. Die Debüts sind allerdings eher mittelmässig ausgefallen. Der Irak-Thriller «Green Zone» mit Matt Damon kann immerhin für sich beanspruchen, am meisten Besucher pro Kopie angelockt zu haben. Diese Zahl liegt aber unter den Werten von durchschnittlichen Debütanten. Gleich dahinter meldet sich auch Mel Gibson in «Edge of Darkness» erstmals seit «Signs» vor knapp acht Jahren in den Schweizer Kinos als Schauspieler zurück. Noch bescheidener ist das Debüt von «Oceans» auf dem 8. Platz ausgefallen. Der Dokumentarfilm über die Ozeane wirft nicht gerade hohe Wellen.
Gegen den Frühlingsanfang helfen auch 3D, Matt Damon und Mel Gibson nicht wirklich. Die Gesamtbesucherzahl ist in den Deutschschweizer Kinos gegenüber der Vorwoche um 15,1 Prozent auf 100’932 gesunken. Dieser Wert liegt gleichauf mit dem Ergebnis des Vorjahres und zwischen den Zahlen von 2008 und 2007. Das 11. Wochenende von 2009, an dem «Marley & Me» vor «Slumdog Millionaire» in Führung lag, kam auf 100’059 Eintritte (0,9 Prozent weniger). 2008 reichte es mit «Step Up 2 the Streets» vor «Horton Hears a Who!» an der Spitze zu 111’718 Eintritten (10,7 Prozent mehr). 2007 lag der Wert mit «Music and Lyrics» auf dem 1. Platz bei jammerhaften 67’813 Eintritten (32,8 Prozent weniger). Aus den Top Ten haben sich «Valentine’s Day» (nach 5 Wochen), «The Book of Eli» (nach 3 Wochen) und «Sherlock Holmes» (7 Wochen) verabschiedet.
Besucherrangliste vom Wochenende, 18. bis 21. März 2010 (KW 11)
Rang. (Vorwoche.) Filmtitel (Verleiher)
Besucher | ± | Bes. Total | Wochen | Leinwände | Bes. pro Leinwand
1. (1.) Alice in Wonderland (WDSMP)
30’812 | -27,0% | 150’418 | 3 | 69 | 446
2. (2.) Shutter Island (Universal)
14’794 | -40,0% | 88’068 | 3 | 37 | 399
3. (neu) Green Zone (Universal)
14’418 | – | 15’437 | 1 | 30 | 480
4. (neu) Edge of Darkness (Elite)
8920 | – | 9246 | 1 | 35 | 254
5. (3.) Men Who Stare at Goats (Elite)
8836 | -31,6% | 24’807 | 2 | 22 | 401
6. (4.) Avatar (Fox)
6637 | -22,5% | 684’848 | 14 | 18 | 368
7. (5.) Up in the Air (Universal)
4457 | -38,7% | 134’025 | 7 | 24 | 185
8. (neu) Oceans (JMH)
4183 | – | 5904 | 1 | 23 | 181
9. (8.) Teufelskicker (Universal)
4113 | -10,4% | 9723 | 2 | 31 | 134
10. (9.) It’s Complicated (Universal)
3762 | -14,1% | 151’286 | 9 | 28 | 134
(Quelle: SFV, Bild: © Walt Disney Studios Motion Pictures)