Auch am Oster-Wochenende wird die Auswahl der Filme in den Deutschschweizer Kinos deutlich erhöht. Von den fünf Filmen habe ich lediglich «Greenberg» mit Ben Stiller gesehen. Die schwarze Komödie über einen beziehungsgestörten Mann kann ich dafür nur wärmstens empfehlen. Da ein neuer Monat beginnt, gibt es auch neue Filmauswahlen im Xenix, das eine Reihe der wirbligen Natalie Portman gewidmet hat, und im Filmpodium, das in der Reihe «Ménage à trois» Filme von Ernst Lubitsch, Jean-Luc Godard und François Truffaut vorstellt.
Sonst noch neu: Als Kopfgeldjäger begibt sich Gerard Butler ab heute in «The Bounty Hunter» auf die Jagd nach seiner von Jennifer Aniston gespielten Ex-Frau. Ein ernsthaftes Thema wird in «Plastic Planet» behandelt. Der Dokumentarfilm zeigt, wie die Erde von Produkten aus Plastik überschwemmt wird und in den Weltmeeren bereits mehr Kunststoffe als Plankton herumschwimmen. Die an Ostern gelangweilten Kinder können entweder zu dem von Emma Thompson verkörperten Kindermädchen in «Nanny McPhee and the Big Bang» geschickt werden. Oder den Traum aller Mädchen in «Hier kommt Lola» erleben, wenn sich die Hauptfigur nachts in die Sängerin Jacky Jones verwandelt.
Die Liebe zu dritt, die «Ménage à trois», ist ein knisterndes Thema im Filmpodium. In «Design for Living» (Fr 20.45 Uhr, So 15 Uhr) von Ernst Lubitsch kämpfen Gary Cooper und Fredric March um die gleiche Frau. Die in Filmliebhaberkreisen wohl bekannteste Dreiecksbeziehung ist aber in «Jules et Jim» (Mo 20.45 Uhr) von François Truffaut zu sehen. Die beiden Freunde verlieben sich nämlich in Catherine. Natalie Portman lässt sich derweil im Xenix in der Komödie «Everyone Says I Love You» (Do–So 17 Uhr, Mo–Mi 17.15 Uhr) von Woody Allen oder in ihrem eindrücklichen Leinwanddebüt «Léon» (Do–So 19 Uhr) von Luc Besson bewundern.
Meine weiteren Empfehlungen: Von den weiterhin gezeigten Filmen sollte man sich auf keinen Fall die Meisterwerke «A Serious Man» von Joel und Ethan Coen, «Up in the Air» von Jason Reitman, «Shutter Island» von Martin Scorsese und «An Education» von Lone Scherfig entgehen lassen. Die Coens amüsieren sich in ihrer schwarzen Komödie über Menschen, die immer eine Erklärung brauchen. «Up in the Air» ist eine treffsichere Tragikomödie mit brillanter Inszenierung, bissigen Dialogen und grandiosen Schauspielern. Martin Scorsese hat einen fesselnden psychologischen Thriller über Wahrheit und Wahnsinn inszeniert. Das gefühlvolle Drama von Scherfig und Drehbuchautor Nick Hornby wagt sich in die zerbrechliche Gefühlswelt einer jungen Britin in den 60er-Jahren. Auf alle Fälle sehenswert sind auch die köstliche Schweizer Komödie «Zwerge sprengen» und das überwältigende Sozialdrama «Precious». Trotz einigen handwerklichen Schwächen lohnt sich auch «Invictus» von Clint Eastwood.
(Bild: © Ascot Elite)