19/2010: Crowe und Scott reiten wieder zusammen

Julianne Moore in «Chloe»

Fünf Filme kommen an diesem verregneten Wochenende neu in die Deutschschweizer Kinos. Die meisten Leinwände belegt die fünfte Zusammenarbeit von Ridley Scott und Russell Crowe. Der Film trägt zwar den Titel «Robin Hood», erzählt wird aber angeblich die Vorgeschichte des Gesetzeslosen, ganz ohne die bekannten Elemente und fast völlig ohne freiwilligen Humor. Wirklich empfehlenswert ist der erotische Thriller «Chloe» von Atom Egoyan, in dem Julianne Moore (Bild) herausfinden möchte, ob ihr Gatte sie betrügt. Dazu stellt sie die verführerische Amanda Seyfried an.

Eine Frau auf Abwegen zeigt Silvio Soldini («Pane e tulipani») in seinem Drama «Cosa voglio di più». Im philippinischen Drama «Lola» werden zwei Grossmütter aus ärmlichen Verhältnissen mit dem Verbrechen ihrer beiden Enkel konfrontiert. Und wer eine konventionelle romantische Komödie sehen möchte, wird mit Jennifer Lopez in «The Back-Up Plan» bedient. Im Filmpodium sind derweil filmische Juwelen wie «Butch Cassidy and the Sundance Kid» (Do 20.45 Uhr, Fr 15 Uhr) und in der Reihe «Ménage à trois» «Vicky Cristina Barcelona» (Sa 20.45 Uhr) zu bewundern. Das Xenix widmet «Les femmes selon Godard et Truffaut» eine Reihe. Das kaltblütig mordende Vorbild für die Hauptfigur in «Kill Bill» von Quentin Tarantino lässt sich in «La mariée était en noir» (Do–So 19.15 Uhr) erkennen.

Meine Empfehlungen: Von den weiterhin gezeigten Filmen sollte man sich auf keinen Fall die langlebigen Meisterwerke «A Serious Man» von Joel und Ethan Coen (17. Woche), «Up in the Air» von Jason Reitman (15. Woche), «Shutter Island» von Martin Scorsese (11. Woche) und «An Education» von Lone Scherfig (12. Woche) entgehen lassen. Die Coens amüsieren sich in ihrer schwarzen Komödie über Menschen, die immer eine Erklärung brauchen. «Up in the Air» ist eine treffsichere Tragikomödie mit brillanter Inszenierung, bissigen Dialogen und grandiosen Schauspielern. Martin Scorsese hat einen fesselnden psychologischen Thriller über Wahrheit und Wahnsinn inszeniert. Das gefühlvolle Drama von Scherfig und Drehbuchautor Nick Hornby wagt sich in die zerbrechliche Gefühlswelt einer jungen Britin in den 60er-Jahren.

Auf alle Fälle sehenswert sind auch der höchst unterhaltsame Dokumentarfilm «David Wants to Fly» von David Sieveking, die schonungslose Superhelden-Tragikomödie «Kick-Ass» und das überwältigende Sozialdrama «Precious». Trotz einigen handwerklichen Schwächen lohnt sich auch «Invictus» von Clint Eastwood.

(Bild: © Frenetic Films)

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