It’s nothing to panic about.
Zombies sind zwar berechenbar und nicht besonders klug. Gleichzeitig sind diese lebenden Toten auch äusserst hartnäckig und dadurch unheimlich gefährlich. Aber irgendwie sind sie auch ziemlich witzig. Die humorvolle Seite der blutrünstigen Untoten haben die Briten Simon Pegg und Edgar Wright auf köstliche und trotzdem schrecklich blutige Weise in «Shaun of the Dead» seziert.
Shaun (Simon Pegg, «Star Trek») geniesst sein Leben, obschon es ein wenig in einer Sackgasse steckt. Das findet auch seine Freundin Liz (Kate Ashfield). Weil Shaun die meiste Zeit in der Bar «Winchester» mit seinem profanen Kumpel Ed (Nick Frost) verbringt und sich weigert, sie seiner Mutter vorzustellen, bricht sie die Beziehung ab. Der Stiefvater Philip (Bill Nighy) drängt Shaun derweil dazu, seiner Mutter Barbara (Penelope Wilton) beim nächsten Besuch hübsche Blumen zu bringen. Als sich Shaun entschliesst, sein Leben zu ändern, tauchen zu allem Übel plötzlich Zombies auf.
Aber Shaun hat einen Plan. Seine Mutter retten, den gehassten Stiefvater töten (weil er gebissen wurde), zu seiner Ex-Freundin fahren und mit einer Tasse Tee auf das Ende der Katastrophe warten. Ed verlangt allerdings ein paar Anpassungen, denn er möchte in einer bekannten Umgebung sein, wo er auch rauchen darf. Daher müssen sie sich am Schluss einfach im «Winchester» befinden. Ansonsten ist Ed spätestens nach der Ankunft bei Shauns Mutter ziemlich glücklich über den Plan, denn vielleicht erhält er dadurch die Möglichkeit, mit dem Jaguar von Philip zu fahren («Don’t forget to kill Philip!»).
Wenn in einem Film über herumstolpernde Zombies gelacht werden darf, drängt sich gleich einmal der Verdacht auf, dass es sich um eine Parodie handeln könnte. Die gängigen Klischees des Genres werden von Drehbuchautor und Schauspieler Simon Pegg und Drehbuchautor und Regisseur Edgar Wright zwar durchaus auf die Probe gestellt. Die Untoten bewegen sich im Gegensatz zu den meisten modernen Ausgeburten ausserordentlich träge und lassen sich auch leicht täuschen. Aber grundsätzlich bezieht der Film den Humor mehr aus dem Eigenschaften und dem Verhalten der Figuren, die vor eine besondere Herausforderung gestellt werden, sich dadurch aber nicht wirklich von ihrem üblichen Problemen ablenken lassen.
Shaun ist ein Durchschnittstyp, der nicht nur sein Leben in Ordnung bringen will, sondern nebenbei eben auch noch ein paar Zombies aus dem Weg räumen muss. Mit seiner Mutter streitet er über den Zucker im Tee, und mit Liz diskutiert er über das Ziel ihres Plans. Ed ist ein herrlich bequemer Faulenzer, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt, selbst unter grösster Belagerung durch Zombies zuerst noch an den nächsten Joint denkt und seine Mitmenschen durch seine leicht einfältige Art zur Verzweiflung treiben kann. «Shaun of the Dead» zeichnet sich in erster Linie durch den trockenen, teilweise leicht obszönen Humor aus. Da es sich aber eben nicht um eine Parodie handelt, sondern einfach um eine herrliche Zombie-Komödie, in der auch fleissig Blut spritzt und auf Zombies eingeprügelt und geschossen wird. Horror ist ebenso wichtig wie Humor.
Die Blu-ray-Disc besticht durch nahezu tadellose Bildqualität. Einzig in den dunklen Bildbereichen lässt sich teilweise ein leichtes Rauschen feststellen, dass vermutlich mehr auf das Filmmaterial als auf die Bildbearbeitung zurückzuführen ist. Ausgezeichnet ist die Tonspur in DTS-HD Master Audio 5.1, insbesondere die Effekte und die Musik. Das Bonusmaterial besteht neben drei Audiokommentaren mit den Drehbuchautoren (sehr witzig, «Germans like toilet humour. Why do you think Leslie Nielsen’s still a major star in Germany?»), mit Bill Nighy und Penelope Wilton sowie mit den Zombies auch noch aus entfallenen und misslungenen Szenen und zahlreichen kürzeren und längeren Beiträgen von den Dreharbeiten.
Bewertung:
Bildqualität (Blu-ray):
Tonqualität (Blu-ray):
Bonusmaterial (Blu-ray):
(Bilder: © Universal Pictures)
Hehe, ja der eine Audiokommentar ist auch auf der DVD drauf und hat mich sehr amüsiert. Am Pfingstwochenende habe ich mir drei Simon Pegg-Audiokommentare (außerdem noch The Big Nothing und Hot Fuzz) angehört und es war einfach herrlich. Wie Shaun of the Dead natürlich auch. Der sogar funktioniert, wenn man noch nie einen Zombiefilm gesehen hat 🙂