Sex & Carrie machtlos gegen scheiternde Schweizer

Kristin Davis, Sarah Jessica Parker, Kim Cattrall und Cynthia Nixon in «Sex and the City 2»

Die Konstellation liess schon Schlimmes erahnen. Am Freitag zog die erfolglos kämpfende Schweizer Nationalmannschaft die Aufmerksamkeit auf sich, und am Samstag begannen die Achtelfinals des Fifa World Cup 2010 mit dem grandiosen Klassiker Deutschland gegen England am Sonntag. Zudem lockte das prächtige Sommerwetter die Massen ins Freie. So überraschte es wenig, dass die Besucherzahlen in den Deutschschweizer Kinos gewaltig eingebrochen sind. Das Ausmass ist aber trotzdem ein wenig erstaunlich. Der Wert von 15’756 Eintritten für die Filme in den Top Ten unterbietet nämlich sogar die Minusrekorde von der Europameisterschaft vor zwei Jahren um 27,7 Prozent. Sogar Carrie Bradshaw und ihre Freundinnen mussten kapitulieren.

Zum Vergleich: Am Wochenende zuvor verzeichnete alleine «Sex and the City 2» noch 19’571 Eintritte. In den vergangenen vier Tagen waren es hingegen 77,9 Prozent weniger. Viele Filme weisen gerade einmal einen mageren Kopienschnitt von um die 40 Personen auf. Wenn grosszügig von durchschnittlich vier Vorstellungen von Donnerstag bis Sonntag ausgegangen wird (in Basel, Bern und Zürich werden die meisten Filme drei Mal am Tag gezeigt), dann waren für gewöhnlich nicht mehr als 10 Personen in den Sälen. Nächstes Wochenende stehen übrigens neben den Viertelfinals auch noch diverse Jugend- und Dorffeste sowie das Zürifäscht an. Auf eine Erholung der Besucherzahlen muss also noch eine weitere Woche gewartet werden.

Die Gesamtbesucherzahl in den Deutschschweizer Kinos ist gegenüber der Vorwoche um 79,0 Prozent auf 15’756 geschmolzen. Dieser Wert kann einzig knapp mit dem Resultat von 2008 mithalten. Das 25. Wochenende von 2009, an dem «State of Play» vor «Angels & Demons» in Führung lag, kam zwar auch nur auf mittelmässige, aber dennoch deutlich bessere 83’238 Eintritte (428,3 Prozent mehr). 2008 reichte es mit «Sex and the City» vor «Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull» am dritten Wochenende der Europameisterschaft 2008 nur zu 21’782 Eintritten (38,2 Prozent mehr). 2007 wurden mit «Shrek the Third» vor «Ocean’s Thirteen» immerhin 92’323 Eintritte gezählt (486,0 Prozent mehr). Aus den Top Ten haben sich «The Back-Up Plan» (nach 6 Wochen) und «How to Train Your Dragon» (13) verabschiedet.

Besucherrangliste vom Wochenende, 24. bis 27. Juni 2010 (KW 25)

Rang. (Vorwoche.) Filmtitel (Verleiher)
Besucher | ± | Bes. Total | Wochen | Leinwände | Bes. pro Leinwand

1. (1.) Sex and the City 2 (WB)
4332 | -77,9% | 186’471 | 5 | 67 | 64

2. (2.) StreetDance (Rialto)
4113 | -78,3% | 67’770 | 4 | 32 | 128

3. (3.) Prince of Persia: The Sands of Time (WDSMP)
2081 | -80,7% | 99’827 | 6 | 51 | 40

4. (4.) Robin Hood (Universal)
1440 | -80,8% | 165’530 | 7 | 32 | 45

5. (5.) The Young Victoria (Elite)
952 | -83,4% | 9424 | 2 | 21 | 45

6. (8.) The Last Song (WDSMP)
765 | -65,4% | 62’812 | 9 | 21 | 36

7. (neu) Women Without Men (Cineworx)
564 | – | 2942 | 1 | 3 | 188

8. (9.) The Crazies (Elite)
532 | -75,2% | 16’648 | 5 | 15 | 35

9. (7.) Luftslottet som sprängdes (Frenetic)
504 | -83,9% | 12’105 | 4 | 13 | 38

10. (neu) The Private Lives of Pippa Lee (Rialto)
473 | – | 473 | 1 | 5 | 94

(Quelle: SFV, Bild: © 2010 Warner Bros. Ent. All Rights Reserved.)

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