Can a heart still break once it’s stopped beating?
Regisseur Tim Burton («Sweeney Todd», «Alice in Wonderland», «Charlie and the Chocolate Factory») hat nicht nur eine Vorliebe für Makaberes, sondern auch für Stop-Motion-Animation. Einige seiner frühen Kurzfilme entstanden in dieser Technik und 1993 sorgte er als Produzent und Autor von «The Nightmare Before Christmas» für angenehmen Schauder. In «Corpse Bride» verkuppelt er den schüchternen Jüngling Victor mit einer Leichenbraut.
Eigentlich sollte Victor (Stimme von Johnny Depp) mit der Tochter (Emily Watson) einer verarmten Adelsfamilie verheiratet werden. Die Eltern von Victor warten bedeutend ungeduldiger auf diesen Tag als die überheblichen Eltern von Victoria. Doch am Tag vor der Hochzeit verspricht er versehentlich einer Leichenbraut (Helena Bonham Carter), dass er sie ehelichen wird. Sie erhebt auch prompt ihren Anspruch auf den Bräutigam.
Victor landet bei den Skeletten in der Unterwelt. Er muss sich nun entscheiden, ob er in die triste, graue Welt der Lebenden und seiner Geliebten zurückkehren soll oder doch lieber die bunte, ausgelassene Stimmung und die romantisch veranlagte Leichenbraut in der Totenwelt geniessen möchte. Zuerst muss er aber herausfinden, wie er überhaupt wieder in seine eigene Welt gelangt. Dort versucht gerade ein Gast der Hochzeit, der schleimige Barkis Bittern, die Situation auszunützen. Er erhofft sich fälschlicherweise die Mitgift der Braut.
Das düstere Märchen von Tim Burton bezaubert durch feinen Humor, ausgefallene Fantasie und eine unwiderstehlich poetische Umsetzung. Hervorragend unterstützt wird die verzauberte Atmosphäre durch die Musik und die frechen Lieder von Burtons Hofkomponisten Danny Elfman. Neben den bereits genannten Schauspielern konnte sich Burton auch noch auf die ebenso stimmbegabten Sprecher Tracey Ullman, Joanna Lumley, Albert Finney, Richard E. Grant, Christopher Lee und Jane Horrocks hinter dem Mikrofon verlassen.
Geschickt spielt Burton mit den Konventionen des Genres. Die Welt der Lebenden erscheint in trostlosen Farben. Derweil dominieren in der Totenwelt fröhliche Farben, die auch das Wesen der Verstorbenen widerspiegelt. Die sind sich auch den prickelnden Freuden einer schaurigen Geschichte bewusst. Genussvoll schwärmt einer vom Schicksal der Leichenbraut: «What a story it is, a tragic tale of romance, passion and murder most foul.» Die Rückkehr der Toten in die Welt der Lebenden wird zunächst als Schrecken angekündigt («In other news: the dead walk the earth»), bevor sie anschliessend eine ironische Wende erhält.
Der Aufwand der detailverliebten Animationskünstler kommt auf der Blu-ray-Disc wunderbar zur Geltung, von der nuancierten Farbgebung bis hin zum wehenden Schleier der Leichenbraut. Ausgestattet ist die Blu-ray-Disc zudem mit zahlreichen kurzen Dokumentationen über die Produktion. Besonders «The Animators: The Breath of Life» und «Making Puppets Tick» sind für Stop-Motion-Fans ein absoluter Leckerbissen, da sie die Künstler bei der Arbeit zeigen und enthüllen, wieviel ausgefeilte Technik in den Figuren steckt.
Bewertung:
Bild-/Tonqualität (Blu-ray):
Bonusmaterial (Blu-ray):
(Bilder: © Warner Home Video)