«Scott Pilgrim vs. the World» von Edgar Wright

Michael Cera und Mary Elizabeth Winstead in «Scott Pilgrim vs. the World»

You will pay for your insolence!

Nach dem Ende der ersten Liebe gibt es in den nachfolgenden Beziehungen alle möglichen Hindernisse. Die Hürden für die Hauptfigur aus der Beziehungskomödie «Scott Pilgrim vs. the World» sind äusserst schmerzhaft. Er muss die Ex-Freunde seiner neuen Freundin nicht nur metaphorisch überwinden, sondern sich handfest mit ihnen prügeln. Regisseur Edgar Wright («Shaun of the Dead», «Hot Fuzz») hat die genregerechte Umsetzung eines Comics mit viel Schwung und ausserordentlich viel Humor inszeniert.

Der 22-jährige Scott Pilgrim (Michael Cera, «Juno») hat nach einer schmerzhaften Trennung von Envy Adams (Brie Larson) endlich eine neue Freundin. Doch die Mitglieder seiner Band Sex Bob-omb machen sich nur über Scott lustig. Die neue Ausserwählte, Knives Chau (Ellen Wong), ist nämlich erst 17 Jahre alt und noch in der High School. Doch Scott fühlt sich sicher in dieser braven Beziehung, in der sich die engsten körperlichen Kontakte auf die Berührungen beim Ninja-Videospiel beschränken.

Dann träumt Scott aber von einer Frau mit gefärbten Haaren. Wenig später begegnet er ihr in der Bibliothek. Ramona Flowers (Mary Elizabeth Winstead, «Death Proof») ist eigentlich viel zu cool für Scott und der erste Annäherungsversuch scheitert gewaltig. Doch das hindert ihn natürlich nicht daran, sich sofort ihn sie zu verlieben. Ramona lässt sich auf die Liebe ein. Das führt jedoch dazu, dass bald die «seven evil exes» von ihr auftauchen und Scott zum Kampf auf Leben und Tod herausfordern.

Michael Cera in «Scott Pilgrim vs. the World»

«Scott Pilgrim vs. the World» ist eine rasante Mischung von Comic und Videospiel. An diesen beiden Kunstformen orientierend erlaubt sich Regisseur Edgar Wright bei der Inszenierung alle möglichen Freiheiten mit filmischen Konventionen und setzt springende Schnitte und kuriose Bildeinfälle ein. Da kann es schon einmal vorkommen, dass eine aus wenigen Sätzen bestehende Unterhaltung zwischen den Figuren an mehreren verschiedenen Schauplätzen stattfindet. Die mutigen Bildkombinationen sorgen ebenso wie die entblössenden Dialoge für eine hohe Dichte an Humor.

So mühelos wie Wright die Schwerkraft überwindet, so unterhaltsam wechselt er auch von einer Gangart zur nächsten. Intim sind teilweise die privaten Gespräche. Virtuos und furios gestaltet er hingegen die Kämpfe von Scott mit den bösen Exen. Aber obschon in «Scott Pilgrim vs. the World» (manchmal ein wenig zu) viel gekämpft und laute Musik gespielt wird, ist die Komödie in erster Linie eine freche Betrachtung über die Schwierigkeiten von emotionalen Altlasten. Besonders die Hauptfigur droht daran zu zerbrechen. Erst allmählich erlangt Scott genug Selbstsicherheit, um überhaupt ernst genommen zu werden.

Fazit: «Scott Pilgrim vs. the World» ist eine höchst amüsante und grandios inszenierte Komödie über die Schwierigkeiten der Liebe im digitalen Zeitalter.

Bewertung: 5 Sterne

(Bilder: © 2010 Universal Studios. All Rights Reserved.)

1 comment

  1. Ich habe bisher nur gutes über den Film gelesen, und freue mich heute, als grosser Fan von Scott Pilgrim, endlich den Film sehen zu können – danke für deine Kritik 🙂

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