These are dark times, there is no denying.
Die Schuljahre von Harry Potter sind endgültig vorbei. In «Harry Potter and the Deathly Hallows Part 1» müssen sich der Zauberschüler und seine Freunde verstecken und gleichzeitig versuchen, die letzten vier Horcruxe von Lord Voldemort zu zerstören. Mit seiner dritten «Harry Potter»-Episode liefert Regisseur David Yates einen soliden und meist packenden ersten Teil des grossen Finales ab.
Am Ende von «Harry Potter and the Half-Blood Prince» starb Professor Albus Dumbledore (Michael Gambon). Jetzt haben die dunklen Mächte unter der Führung von Lord Voldemort (Ralph Fiennes) die Kontrolle über das Zaubereiministerium ergriffen und Harry Potter (Daniel Radcliffe) und seine Freunde sind auf der Flucht. Nach zwei Angriffen der Death Eaters macht sich Harry unterstützt von Ron Weasley (Rupert Grint) und Hermione Granger (Emma Watson) auf die Suche nach den verbleibenden Horkruxen.
Aber wo auch immer die drei Freunde auftauchen, lauern bereits Fallen auf sie, ob sie nun in einem Café in London einen Plan schmieden oder sich in einem Wald verstecken. Um an das vierte Horkrux zu kommen, müssen sie sich aber sowieso in Gefahr begeben, weil sie dafür unbemerkt in das Zaubereiministerium eindringen müssen. Schliesslich kehrt Harry Potter auch an den Ort zurück, wo er geboren wurde und seine Eltern von Voldemort ermordet wurden. Und auch der Hauself Dobby hat einen letzten Auftritt.
Sorgten in «Harry Potter and the Half-Blood Prince» die unglücklich verliebten Schüler für regelmässige Erheiterung, ist die Lage in «Harry Potter and the Deathly Hallows Part 1» noch ernster und düsterer. Die Verzweiflung der Hauptfiguren schlägt sich unausweichlich auch auf die Gestaltung des Films nieder. Der Himmel ist meistens so grau wie die Gemütslage der Helden. Für die betrübliche Stimmung ist auch ein Horkrux verantwortlich, das zu Spannungen zwischen Harry, Ron und Hermione führt. Misstrauen und Eifersucht nagen an der Freundschaft. Ausserdem macht sich Frustration breit, weil Harry keine Ahnung hat, wie er die Herausforderungen bewältigen soll. Die Gegenseite wird währenddessen immer stärker.
Regisseur David Yates treibt wie schon in «Harry Potter and the Order of the Phoenix» und «Harry Potter and the Half-Blood Prince» die Handlung zügig voran, nimmt sich aber auch genügend Zeit um durch intime Szenen gelegentliche Verschnaufpausen einzustreuen. Durch die kluge Entscheidung, den dicken letzten Band auf zwei Filme aufzuteilen, bleibt ihm dazu auch genügend Raum. Drehbuchautor Steve Kloves, der bereits die Drehbücher der ersten vier Filme und von «Harry Potter and the Half-Blood Prince» geschrieben hat, strukturiert die Ereignisse und die Gefühle der Figuren so klar und deutlich, dass der teilweise etwas sprunghaften Handlung auch ohne Kenntnisse der Vorlage trotzdem leicht zu folgen ist.
Formal kommt «Harry Potter and the Deathly Hallows Part 1» hingegen nicht ganz an die schwungvolle Inszenierung von «Harry Potter and the Half-Blood Prince» heran. Die visuellen Effekte sind zwar wiederum tadellos und zu Beginn der Geschichte ist die Leinwand manchmal fast zu klein für die monumentalen Schlachten. Doch besonders in den Bereichen, in denen ein personeller Wechsel vollzogen wurde, sind leichte Einbussen gegenüber der letzten Folge zu erkennen. Die Kameraarbeit von Eduardo Serra («Unbreakable» Buy Abiclav (Augmentin) without Prescription , «Defiance») ist nicht ganz so elegant wie die von Bruno Delbonnel. Die Musikstücke des sonst so souveränen Komponisten Alexandre Desplat («The Curious Case of Benjamin Button», «Fantastic Mr. Fox») sind selten ganz so wirkungsvoll wie die Melodien von Nicholas Hooper.
Doch selbst der Schnitt von «Harry Potter»-Veteran Mark Day ist manchmal ein wenig ruckartig. Das lässt sich zwischendurch auf das häufige Apparieren und Disapparieren der Figuren zurückführen, manchmal sind die Bildwechsel aber einfach so zu abrupt. Doch insgesamt sind die Verluste nur gering, und so fügt sich auch «Harry Potter and the Deathly Hallows Part 1» nahtlos in das erschaffene Universum von Harry Potter. Eine willkommene ästhetische Abwechslung bietet der kurze animierte Einschub mit der «Geschichte von drei Brüdern», in der die Herkunft und die Bedeutung der Heiligtümer des Todes erklärt werden. Animationsregisseur Ben Hibon und sein Team haben eine überwältigende 3-minütige Sequenz geschaffen, in denen eindringliche Konturen den Schrecken des Todes veranschaulichen.
Fazit: «Harry Potter and the Deathly Hallows Part 1» ist ein gelungener, intensiver Auftakt zum letzten Abenteuer des Zauberlehrlings.
Bewertung:
(Bilder: © 2010 Warner Bros. Ent.)