Was gibt es Schöneres in einem Actionfilm, als rasante Verfolgungsjagden, bei denen fleissig Blech zu Schrott gefahren wird, und saftige Explosionen, die den Bildschirm in gelb-orange-rote Töne färben? Beide Elemente sind im Zeitreise-Thriller «Déjà Vu» üppig vertreten; eine der spektaktulärsten Explosionen der letzten Jahre folgt gleich nach ein paar Minuten. Die leuchtenden Farben von Explosionen sind daher so bezaubernd, weil sie eine willkommene Abwechslung zu den sonst in den meisten Filmen vorherrschenden grau-blauen Tönen darstellen.
Der Action-Thriller «Déjà Vu» ist von Tony Scott (dem kleinen Bruder von Ridley Scott) inszeniert worden, der für so lockere Unterhaltung wie «Top Gun», «Beverly Hills Cop II» oder «The Last Boyscout» verantwortlich ist. Wer professionell mit rasanter Action unterhalten werden möchte, ist bei Tony Scott gut aufgehoben. In «Déjà Vu» jagt Denzel Washington als Agent Doug Carlin einen Terroristen. Der hat im Hafen von New Orleans eine Fähre mit über 500 Passagieren in die Luft gesprengt hat. Eine verbrannte Leiche, die schon eine Stunde vorher ans Ufer gespült worden ist, dient Carlin als aufschlussreicher Anhaltspunkt.
Noch viel nützlicher erweist sich allerdings die von Agent Pryzwarra (Val Kilmer) geleitete Einheit, die durch ein misslungenes Experiment ein wenig mehr als vier Tage zurück an fast jeden beliebigen Punkt in die Vergangenheit blicken kann. Carlin möchte den Verbrecher aber schnappen, bevor die Bombe losgeht und lässt sich daher selbst in die Vergangenheit senden.
Verbrechensbekämpfer, die in der Vergangenheit Fälle lösen, sind spätestens seit «Timecop» keine neue Idee mehr. «Déjà Vu» ist daher nicht als besonders originell einzustufen, aber zumindest vermag Scott über weite Strecken die Spannung aufrecht zu erhalten. Besonders packend ist dabei eine Verfolgungsjagd parallel in beiden Zeitebenen. Auch der Umgang mit dem Paradox der Zeitreise geht lange Zeit gut, bis das Happy End jegliche Kohärenz in sich vernichtet.
Als ich mir das Bonusmaterial auf der Blu-ray-Disc angeschaut habe, dachte ich schon, dass mir nicht ein Blick in die Vergangenheit, sondern einer in die Zukunft gewährt worden ist. Ein Extra heisst nämlich «Surveillance Window» und ist eine Mischung zwischen Audiokommentar und Drehbericht. An gewissen Punkten wird der Audiokommentar von Produzent Jerry Bruckheimer («Con Air», «The Rock») und Regisseur Tony Scott durch Videos von den Dreharbeiten unterbrochen. Dadurch verlängert sich der Film um knapp 40 Minuten, liefert die Informationen aber immer exakt zur passenden Szene.
Als ich dann kurz die DVD-Version vergleichen wollte, musste ich feststellen, dass dieselbe Funktion auch dort enthalten ist. Wenn ich mich recht erinnere, besitze ich auch ein eine oder zwei DVDs, auf denen entfallene Szenen auf Wunsch wieder in den Film eingesetzt werden. Nun frage ich mich einfach, wieso diese Technik nicht häufiger eingesetzt wird. Zusätzlich sind auch noch dreizehn Minuten entfallene und erweiterte Szenen abrufbar, wahlweise mit Kommentar von Scott. Auf der Blu-ray ist nicht nur der Film in erstklassiger Bild- und Tonqualität gespeichert, auch das Bonusmaterial ist hochauflösend.
Film:
Bild-/Tonqualität:
Bonusmaterial:
(Bilder: ©Disney)