Durch meine Tätigkeit als Filmjournalist habe ich schon sehr viele Filme gesehen. Allerdings gibt es noch viel mehr Filme, die ich noch nicht gesehen habe. Das bedeutet natürlich, dass es viele Menschen gibt, die noch viel weniger Filme gesehen haben als ich. Trotzdem habe ich wegen der unausweichlichen «déformation professionelle» die Vorstellung, das gewisse Filme sicher allen verantwortungsbewussten Filmfreunden vertraut sind.
«Chinatown» von Roman Polanski zähle ich auch zu diesen unumgänglichen Meisterwerken, die in keiner sorgfältig sortierten DVD-Sammlung fehlen dürfen. Auf der jüngsten Liste der «100 besten Filme aller Zeiten» des American Film Institute rangiert der Thriller auf Platz 21, in der Rangliste der IMDb ist er momentan immerhin auf Position 57 zu finden. «Chinatown» war zudem für elf Oscars nominiert, hat dann allerdings nur die Auszeichnung für das Drehbuch von Robert Towne erhalten.
Polanski hat dieses Meisterwerk Ende der 70er-Jahre abgeliefert, bevor er 1978 aus den USA geflüchtet ist. Jack Nicholson («One Flew Over the Cuckoo’s Nest») spielt den abgebrühten Privatdetektiv Jack Gittes, der zunächst eine Affäre aufdecken soll, dann aber in ein undurchsichtiges Spiel um politische Macht im unaufhaltsam und gierig wachsenden Los Angeles der 30er-Jahre hineingezogen wird und dabei über entsetzliche Familiengeheimnisse stolpert.
Für die «Special Collector’s Edition» ist die Bildqualität gegenüber der DVD-Ausgabe von 1999 merklich verbessert worden. Zudem ist die englische Tonspur nun in Surround-Sound abgemischt. Neue Interviews mit Polanski, Nicholson, Drehbuchautor Towne und Produzent Robert Evans beleuchten in drei Drehberichten die Vorgeschichte, die Produktion und die Nachwirkung des unübertrefflichen Klassikers.
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(Bild: ©Paramount)