«Der Kongress der…» und «Die Reise der Pinguine»

«Der Kongress der Pinguine»

Wenn es auf dieser Welt noch einen Ort gibt, der von den Folgen der Industrialisierung verschont geblieben ist, müsste es die Antarktis sein. Doch selbst auf dem kältesten Kontinent der Erde, der Heimat der Pinguine, sind die Spuren der Menschen unübersehbar. 1993 ergriffen Hans-Ulrich Schlumpf und Franz Hohler in «Der Kongress der Pinguine» die Verteidigung für die vereiste Landschaft und ihre kurligen Einwohner.

Schlumpf kontrastiert in seinem zeitlosen Essay Bilder überwältigender Schönheit mit Aufnahmen der Verwüstung durch die Zivilisation. Zusammen mit Hohler formulierte er die kritische Botschaft des Erzählers dazu. Auf der einfallsreich verpackten DVD finden sich ein beeindruckender Drehbericht sowie zahlreiche Hintergrundinformationen mit Filmmaterial über die Antarktis und ihre Bewohner.

«Die Reise der Pinguine»

Schlumpf wurde für die Filmarbeiten zu «Der Kongress der Pinguine» auch von Kameramann Luc Jacquet in die Antarktis begleitet. Zehn Jahre später hat Jacquet seinen eigenen Pinguin-Film realisiert. In «Die Reise der Pinguine» («La marche de l’empereur») beobachtet er den Lebenszyklus der Kaiserpinguine: von der Reise der erwachsenen Pinguine zu den Brutplätzen über die Paarungsrituale, vom Legen und der delikaten Pflege der Eier und der Geburt der flauschigen Jungen bis hin zum Marsch der Jungpinguine an den Rand des Ozeans schildert Jacquet die mühsame Leben der eigenartigen Vögel.

Die Aufnahmen aus der Antarktis sind wunderschön und zum Teil einzigartig. Als der Film in den Kinos lief, musste man allerdings noch einen grausam kitschigen Kommentar erdauern, in dem die Pinguine von ihrem «Rendezvous der Verliebten» und der «Oase der Liebe» erzählten und der Seeleopard ohne weitere Erklärung als «Monster» bezeichnet wurde. Auf der DVD stehen drei alternative Tonspuren zur Verfügung. Auf einer erklärt Sky Du Mont sachlich die Natur im ewigen Eis, auf einer anderen spricht Jacquet über die Entstehung des Films und die dritte bietet isolierte Musik und Geräusche.

Dank den alternativen Tonspuren ist diese DVD von «Die Reise der Pinguine» jetzt an sich schon einmal empfehlenswert. Der Film ist aber nicht nur als Einzel-, sondern auch als Doppel-DVD erhältlich. Die exquisite Doppel-DVD ist zwar ein wenig teurer, erweist sich allerdings dennoch als bedeutend preiswerter. Neben wirklich ausführlichem Hintergrundmaterial ist nämlich auf der zweiten Scheibe auch noch ein 50-minütiger Dokumentarfilm über ein Kolonie von Adélie-Pinguinen enthalten, der wiederum mit zwei Kommentaren ausgestattet ist. Auf der seit 2007 erhältlichen Blu-ray-Disc ist das identische Bonusmaterial der «Special Edition» enthalten.

«Die Reise der Pinguine»: 5 Sterne
Bild-/Tonqualität: 6 Sterne
Bonusmaterial (Doppel-DVD): 6 Sterne

«Der Kongress der Pinguine»: 6 Sterne
Bild-/Tonqualität: 4 Sterne
Bonusmaterial: 5 Sterne

(Bilder: ©Hans-Ulrich Schlumpf/Impuls)

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