Die Comicverfilmung «Ghost Rider» musste bei den Kritikern arg unten durch. Rotten Tomatoes zählte gerade einmal 27 Prozent positive Besprechungen. Ein Meisterwerk ist der Film von Mark Steven Johnson bestimmt nicht, aber trotzdem durchaus unterhaltsam. Vielleicht waren meine Erwartungen aber wegen der negativen Presse so niedrig, dass ich gar nicht enttäuscht werden konnte.
Der junge Motorrad-Stuntfahrer Johnny Blaze (Matt Long) geht einen teuflischen Pakt mit Mephistopheles (Peter Fonda) ein: Um seinen sterbenden Vater zu retten, verkauft er seine Seele den dunklen Mächten. (Der Vater hat ein wenig zu viel geraucht, und das soll nicht so gut für die Lungen sein. Meine Seele hätte ich für die Heilung eines an Lungenkrebs leidenden Rauchers nicht verkauft, aber ich heisse auch nicht Johnny Blaze.)
Dummerweise ist der Teufel äusserst trickreich und so muss der Vater nach erfolgter Heilung trotzdem sterben. Johnny muss sich zudem von seiner Freundin Roxanne Simpson (Raquel Alessi) trennen, der grossen Liebe seines Lebens. Fortan ist der mittlerweile erwachsene Blaze (nun von Nicolas Cage gespielt) gezwungen, Nacht für Nacht in Gestalt eines feurigen Dämons seine Runden zu drehen und das Böse zu vernichten.
In Blackheart (Wes Bentley), dem machthungrigen Sohn des Teufels persönlich, findet Blaze seinen ärgsten Gegner. Da taucht auch die unterdessen ebenfalls erwachsene Roxanne (Eva Mendes, «The Spirit») wieder auf. Als Fernsehreporterin versucht sie geheimnisvolle Morde aufzulösen. Und dann ist da auch noch ein mysteriöser Friedhofswart (Sam Elliott, «The Golden Compass»).
Ob die auf dieser Blu-ray-Disc enthaltene «Extended Edition» besser ist, als die Kinofassung kann ich nicht sagen, da ich den Film auf Blu-ray zum ersten Mal gesehen habe. Wie Regisseur Johnson auf einem Audiokommentar erklärt, sind vor allem im Prolog des Films einige Szenen hinzugefügt worden. Für die Kinofassung sind sie entfernt worden, weil sie das Auftauchen von Cage länger hinausgezögert haben.
Das spielt aber nicht wirklich eine Rolle, denn der Audiokommentar macht nämlich auch klar, dass mehr Wert auf die Spezialeffekte als auf die Figuren gelegt worden ist. Johnson wird nämlich von Kevin Mack, dem Leiter für visuelle Effekte, durch den Film begleitet. Gemeinsam schwärmen sie vor allem über die digitalen Effekte, die tatsächlich nicht zu verachten sind.
Aber eine handfeste Handlung spucken die Computer eben immer noch nicht von alleine aus. Irgendwie habe ich sowieso den Eindruck, dass gewisse Superhelden von erstklassigen Regisseuren betreut werden, andere dafür an die Handwerker delegiert werden. So kümmern sich Sam Raimi, Christopher Nolan, Bryan Singer, Ang Lee oder Tim Burton um Spider-Man, Batman, Superman, Hulk und die X-Men. Die Fantastic Four, Daredevil, Elektra oder eben der Ghost Rider lassen derweil Tim Story, Rob Bowman oder Johnson in Massenproduktion vom Fliessband rollen.
Neben dem Audiokommentar von Johnson und Mack ist auf der Blu-ray-Disc auch noch eine Tonspur mit Produzent Gary Foster sowie ein biederer Drehbericht enthalten. Bild- und Tonqualität sind beinahe makellos: Der ziemlich künstlich wirkende Eindruck entsteht vermutlich eher durch die Anhäufung von digitaler Nachbearbeitung als durch mangelhafte Bildbearbeitung.
Film:
Bild-/Tonqualität (Blu-ray):
Bonusmaterial (Blu-ray):
(Bilder: ©Sony)
Weitere Filme mit Nicolas Cage:
«Face/Off» von John Woo (Blu-ray)
«Con Air» von Simon West (Blu-ray)
«The Rock» von Michael Bay (Blu-ray)
«National Treasure: Book of Secrets» (Blu-ray)