«Me, Myself & Irene» von B. & P. Farrelly (Blu-ray)

Jim Carrey in «Me, Myself & Irene»

Did you just refer to yourself in the fourth person?

Wie bereits im Zusammenhang mit «There’s Something About Mary» erwähnt, lässt sich über Geschmack streiten. Der Geschmack der Regisseure Bobby und Peter Farrelly steht hier aber gar nicht erst zur Debatte, denn der bewegt sich bekanntlich nicht nur an der Grenze zum schlechten Geschmack, sondern häufig weit jenseits davon. So auch in «Me, Myself & Irene».

Der State Trooper Charlie (Jim Carrey, «Yes Man») soll die mutmassliche Verbrecherin Irene (Renée Zellweger) von Rhode Island nach Upstate New York überführen und sich danach ein wenig ausruhen. Ihm wurde nämlich soeben eine gespaltene Persönlichkeit diagnostiziert oder exakter «advanced delusionary schizophrenia with involuntary narcissistic rage». Gelegentlich übernimmt Hank die Kontrolle über seinen Körper und lebt den aufgestauten Frust aus, der Charlie seit der Trennung von seiner Frau tagtäglich in sich hineinstopft.

Als sich herausstellt, dass ein paar Kriminelle versuchen, die mögliche Zeugin Irene aus dem Verkehr zu ziehen, machen sich Charlie, Hank und Irene auf die Flucht. Während sich Charlie um die Sicherheit von Irene macht, versucht sich Hank immer wieder ziemlich penetrant an sie heranzumachen. Irene weiss sich allerdings zu wehren, was sowohl für Hank als auch Charlie äusserst schmerzhaft ist. Üben Charlie und Hank zunächst noch getrennt Kontrolle über den gleichen Körper aus, kommt es gegen Ende zum offenen Konflikt.

Renée Zellweger und Jim Carrey in «Me, Myself & Irene»

Die Farrellys schmeissen jegliche «Political Correctness» – und damit auch allfälligen Realismus – von Beginn weg über Bord. Charlies Ehefrau hat eine Affäre mit einem kleinwüchsigen Schwarzen. Daraus resultieren die drei (schwarzen) Söhne mit denen sich Charlie fortan herumschlagen muss. Dem Klischee getreu fluchen diese wie wild, ihre Diskussionen drehen sich allerdings nicht um Geld und schnelle Frauen, sondern um Quantenphysik und Astrologie.

Die Farrellys lassen keine Möglichkeit aus, die gängigen Vorstellungen auf den Kopf zu stellen. «Me, Myself & Irene» dient aber in erster Linie als Bühne für Jim Carreys unnachahmliches Talent als Vollkörperkomödiant. Die Szenen, in denen seine gegensätzlichen Persönlichkeiten ineinander verschmelzen, lassen die Schwächen des Drehbuches vergessen. Obschon «Me, Myself & Irene» nicht ganz an die obszöne Raffinesse von «There’s Something About Mary» herankommt, ist die Komödie dank der Leistung von Jim Carrey allemal sehenswert.

Die Blu-ray-Disc bietet fast tadellose Bildqualität und eine für eine Komödie erstaunlich dynamische Tonspur in 5.1 DTS HD Master Audio. Neues Bonusmaterial wird nicht geboten. Immerhin führen die Farrellys auf einem Audiokommentar durch den Film. Zudem sind zehn entfallene und verlängerte Szenen enthalten. Vernachlässigbar ist der kurze Drehbericht und die Aufnahmen von den Dreharbeiten.

Bewertung: 5 Sterne
Bild-/Tonqualität (Blu-ray): 5 Sterne
Bonusmaterial (Blu-ray):
4 Sterne

(Bilder: ©Fox)

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