Maybe the problem is that you broke my heart into a million pieces and so my cock doesn’t want to be around you anymore.
Romantische Komödien über das Glück der Liebe gibt es wie Sand am Meer. Das ist es immer wieder erfrischend, wenn einige Filmemacher die Formel ein wenig durcheinander schütteln. Nach «What Happens in Vegas» dreht auch «Forgetting Sarah Marshall» das Konzept der Liebeskomödie tüchtig auf den Kopf und sorgt mit frechem und unkonventionellem Humor für herzhafte Lacher.
Als der Musiker Peter Bretter (Jason Segel, «I Love You, Man») von seiner bildschönen Freundin Sarah Marshall (Kristen Bell, «Pulse», «Veronica Mars») nach über fünf Jahren sitzen gelassen wird, bricht für ihn eine Welt zusammen. Nach mehreren missglückten Versuchen durch sexuelle Kontakte die Schmerzen zu verdrängen, entschliesst er sich zu einem Urlaub auf Hawaii. Dort trifft er ausgerechnet auf Sarah und ihren neuen Freund Aldous Snow (Russell Brand), einen schmierig wirkenden Rocksänger mit zweifelhafter Vergangenheit und Intelligenz.
Aufgemuntert wird Peter von der niedlichen Rezeptionistin Rachel (Mila Kunis), die ebenfalls eine aufwühlende Trennung hinter sich hat, und von anderen Hotelangestellten. Die ständigen Begegnungen mit Sarah und Aldous belasten zwar das innere Gleichgewicht von Peter, doch langsam gelingt es ihm, den Verlust zu verarbeiten. Als er dann aber Rachel langsam näher kommt, beginnt Sarah zu erkennen, dass Peter möglicherweise doch der bessere Partner für sie ist.
Hinter der Produktion steckt ein beinahe unübersichtliches Gewirr aus Freundschaften von Filmemachern und Schauspielern. Regisseur Nicholas Stoller hat zusammen mit Komödienspezialist Judd Apatow das Drehbuch zu «Fun with Dick and Jane» geschrieben. Nun hat ihm Apatow als Produzent die Gelegenheit geboten, hinter die Kamera zu wechseln. Dafür hat Jason Segel, der auch in «Knocked Up» und in der von Apatow als ausführender Produzent betreuten Fernsehserie «Freaks and Geeks» zu sehen war, seinen eigenen Liebeskummer in Form eines Drehbuchs verarbeiten können – und erst noch die Hauptrolle übernehmen dürfen.
Apatow ist an «Forgetting Sarah Marshall» zwar nur als Produzent beteiligt, doch sein Markenzeichen des brutal ehrlichen Humors ist auch hier zu erkennen. Segel sorgt dafür, dass der teilweise recht schrille Humor stets in nachvollziehbaren Emotionen verankert bleibt. Sein Drehbuch ist zwar mit zahlreichen schrägen Gags gespickt (kaum eine andere Komödie enthält so viel wilden Sex), gibt aber auch der Herausarbeitung der Figuren genügend Raum. Obschon einige Entwicklungen absehbar sind, werden viele unerwartete Wendungen eingestreut. So stellt sich irgendwann heraus, dass der selbstverliebte Aldous gar nicht so oberflächlich ist, wie vermutet werden könnte. Die an sich vertrauten Szenen werden zudem meistens durch trockene Verzerrungen der Konventionen untergraben.
Fazit: «Forgetting Sarah Marshall» ist eine herrlich erfrischende romantische Sexkomödie.
Bewertung:
(Bilder: ©Universal Pictures)