Get busy living, or get busy dying.
Unschuldig verurteilt. Das sind alle Insassen der Strafanstalt Shawshank State Penitentiary. Behaupten sie zumindest. Auch Andy Dufresne (Tim Robbins), der für den Mord an seiner Frau und ihrem Liebhaber zwei lebenslängliche Haftstrafen absitzen muss. Andy ist eine von zwei Hauptfiguren im Drama «The Shawshank Redemption» von Regisseur und Drehbuchautor Frank Darabont, das von den Benutzern der führenden Filmdatenbank IMDb als bester Film aller Zeiten bewertet wird. Das liegt vielleicht auch daran, dass «The Shawshank Redemption» im Gegensatz zu anderen Filmen nicht unbedingt polarisiert. Eine meisterliche Leistung ist diese genüsslich erzählte Geschichte aber allemal.
Als Andy nach seiner Verurteilung in der Strafanstalt ankommt, macht er zunächst einmal Bekanntschaft mit der harten Realität der Gefängnis-Ordnung. Der Insasse Bogs (Mark Rolston) und seine Bande haben es nämlich auf den Neuankömmling abgesehen. Obschon sich Andy durch seine ruhige Art und seine Beharrlichkeit schnell mit dem Gefängnis-Veteranen Ellis Boyd «Red» Redding (Morgan Freeman) und seinen Kollegen anfreundet, bleibt er nicht vor Übergriffen durch Bogs verschont. Das ändert sich erst, als er durch ein besonders Talent zum Liebling des korrupten Gefängnisleiters Norton (Bob Gunton) wird.
Andy war nämlich ein Bankangestellter und kennt jede Menge legale und illegale Tricks, um bei der Buchhaltung einen ordentlichen Betrag an den Steuerbehörden und anderen Abgabestellen vorbeizuschleusen. Andy erhält dadurch gewisse Freiheiten und darf etwa die Einrichtung einer Bibliothek organisieren. Trotzdem verzweifelt er langsam an der Gefangenschaft. Als eines Tages ein Häftling eingeliefert wird, der die Unschuld von Andy beweisen könnte, schöpft Andy neue Hoffnung. Doch der Gefängnisleiter sorgt dafür, dass Andy im Gefängnis bleibt. Zu gefährlich sind seine Kenntnisse der kriminellen Machenschaften, zu unentbehrlich seine Dienste.
Trostlos und düster ist das Leben im Gefängnis. Daran gibt es keine Zweifel. Aber obschon der Alltag im Gefängnis ziemlich schonungslos dargestellt wird, ist «The Shawshank Redemption» keineswegs niederdrückend. Vielmehr ist es eine eindringliche und erhebende Betrachtung der konstruktiven und destruktiven Faktoren, die das menschliche Dasein bestimmen. Durch die Diskussionen zwischen Andy und Red wird immer wieder die Frage gestellt, wie wir uns den Herausforderungen des Lebens stellen und wie die eigenen Entscheidungen den weiteren Verlauf beeinflussen.
«The Shawshank Redemption» war der erste Kinofilm, den Frank Darabont inszenierte. Gleich bei seinem Debüt zeigte er sich als stilsicherer und leidenschaftlicher Geschichtenerzähler. Auch der Audiokommentar von Darabont der Blu-ray-Disc lässt gleich erkennen, wie sehr er es liebt, Geschichten zu erzählen. In seinem Vertrag war Darabont zwar verpflichtet, dem produzierenden Studio Castle Rock Entertainment eine 120-minütige Fassung abzuliefern. Doch seine 142-minütige Version ist so flüssig und stimmungsvoll erzählt, dass daran nichts mehr geändert wurde.
Neben dem präzisen Drehbuch von Darabont und den beiden grandiosen Hauptdarstellern sind vor allem die ausrucksvolle Kameraarbeit von Roger Deakins («The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford», «No Country for Old Men») und die einfühlsame Filmmusik von Thomas Newman («WALL•E») hervorzuheben. Das eindrückliche Spiel zwischen Licht und Schatten kommt auf der Blu-ray-Disc meist wunderbar zur Geltung, obschon ein leichtes Rauschen in dunklen Flächen und an Rändern zu bemängeln ist. Die Tonspur in DTS-HD Master Audio 5.1 ist eher dezent, setzt aber einige Effekte sehr subtil ein.
Das herausragende Extra auf der Blu-ray-Disc ist ganz klar der extrem kurzweilige (untertitelte) Audiokommentar von Darabont. Er ärgert sich köstlich über die Bestimmungen der Tierschutzbehörde, deren Vertreterin nicht erlaubte, dass einem Vogel eine lebende Made verfüttert wurde oder witzelt über die prähistorischen visuellen Effekte. Ausserdem erklärt er, weshalb es keine entfallenen Szenen zu sehen gibt. Das sei zu peinlich: «like showing you my dirty underwear.» Daneben ist als Bonusmaterial auch noch ein Drehbericht (21 Minuten) und ein rückblickendes Gespräch von Charlie Rose mit Darabont, Robbins und Freeman (37 Minuten) enthalten.
Bewertung:
Bildqualität (Blu-ray):
Tonqualität (Blu-ray):
Bonusmaterial (Blu-ray):
(Fotos: © EuroVideo)
Die Deutschen sind irgendwie nicht in der Lage sowohl bei der DVD als auch bei der Blu-Ray gescheite Arbeit zu leisten. Hier sind kaum gescheite Extras enthalten und bei der DVD Version ist der englische Ton nur in Stereo vorhanden während selbst die DVD aus Polen DTS Ton besitzt. Als ob hier nur Nichtskönner arbeiten würden. Schabe bei einem großartigen Film. Am besten ist die DVD aus USA, Australien und Großbritannien!