We will fail to acknowledge that there are forces at work beyond our understanding.
Die Natur kann tödlich sein. Alfred Hitchcock hat 1963 «The Birds» die Bewohner von Bodega Bay angreifen lassen. In «The Happening» von Regisseur, Drehbuchautor und Produzent M. Night Shyamalan sehen sich die Menschen von einer noch perfideren Gefahr bedroht. Dabei ist zu Beginn noch gar nicht klar, wieso sich in New York und Philadelphia plötzlich reihenweise Menschen zum Teil buchstäblich in den Tod stürzen.
Elliot (Mark Wahlberg, «The Departed») ist ein Biologie-Lehrer in Philadelphia. Als die Nachricht von den unerklärlichen Vorfällen die Schule erreicht, entscheidet er sich dazu mit seiner Frau Alma (Zooey Deschanel, «(500) Days of Summer»), dem Mathe-Lehrer Julian (John Leguizamo) und dessen Tochter Jess (Ashlyn Sanchez) aus der Stadt zu fliehen. Schliesslich wird hinter der Freisetzung von chemischen Stoffen, die zu den Selbstmorden führen, ein terroristischer Anschlag vermutet.
Im überfüllten Zug kommen die vier Flüchtlinge allerdings nicht weit. Im kleinen Kaff Filbert hält der Zug an, weil die Besatzung keinen Kontakt zur Aussenwelt mehr herstellen kann. In den noch funktionierenden Fernsehern wird berichtet, dass sich die Vorfälle über die gesamte Ostküste der USA erstrecken. Haben etwa die Pflanzen einen Weg gefunden, um den für sie zerstörerischen Organismus Mensch aus der Welt zu räumen?
Unerklärliche Phänomene sind ein wiederkehrendes Element in den Filmen von M. Night Shyamalan («Unbreakable»). Während in den bisherigen Filmen das Rätsel am Schluss jeweils aufgelöst wurde, überlässt er die Deutung der Ereignisse in «The Happening» ganz dem Publikum. Das Ende lässt – vermutlich je nach eigenem Standpunkt – diverse Interpretationen zu. Zeichen tauchen verschiedene auf, wie etwa eine Werbetafel mit der Aufschrift «You deserve this» oder ein Albert Einstein zugeordnetes Zitat: «If the bee disappears from the surface of the earth, man would have no more than four years to live.»
Formal ist der Film ganz bescheiden und meist ziemlich ruhig inszeniert. Auch die Handlung besteht im Grunde lediglich aus der Flucht vor der unsichtbaren Gefahr. Die einführende Erwähnung von Hitchock ist daher natürlich nicht zufällig. Die Filme von M. Night Shyamalan erinnern nicht nur von der Stimmung her stark an die Werke des Master of Suspense. Das ist auch bei «The Happening» nicht anders. Wie in «The Birds» sehen sich die Menschen zudem einer Bedrohung ausgesetzt, deren Ursprung sie nicht erklären können. Und wie Hitchcock liebt es auch Shyamalan, mit den Erwartungen des Publikums zu spielen, sie regelmässig ins Leere laufen zu lassen.
Auffallend ist der sparsame Einsatz von visuellen Effekten, die zwar durchaus verwendet werden, aber selten auf den ersten Blick erkennbar sind. Die Wirkung ist allemal erfrischend. Unangenehmer Schauer soll dem Zuschauer wegen der Ungewissheit über den Rücken laufen. Wer sich auf die sparsame Handlung einlässt, wird die Spannung spüren. Denn etwas muss noch erwähnt werden: Shyamalan polarisiert. Man liebt oder hasst seine Filme. Da mir ausser «Signs» seine bisherigen Werke gefallen haben, hat es mich auch nicht überrascht, dass «The Happening» ganz meinen Geschmack trifft. «The Happing» ist ein einfacher, aber unheimlicher und packender Thriller.
Die Bildqualität der Blu-ray-Disc ist vor allem bei Nahaufnahmen, die Shyamalan häufig einsetzt, bestechend. Beeinträchtigt wird der Eindruck lediglich durch ein leichtes Grundrauschen bei weiteren Einstellungen, das womöglich auf die Körnigkeit des Filmmaterials zurückzuführen ist. Der Einsatz von Toneffekten ist sehr diskret und konzentriert sich hauptsächlich auf das bedrohliche Rauschen des Windes. Dadurch fällt auch die Tonspur nicht besonders auf.
Das Bonusmaterial besteht zunächst aus einer Zusatzspur über den Film, auf der einerseits kurze Videobeiträge (ingesamt 36 Minuten) über diverse Aspekte des Films eingespielt werden. Andererseits liefert ein Trivia Track teil wirklich triviale Informationen. Durch diese Einblendungen lässt sich aber auch erfahren, wie Shyamalan in «The Happening» seinen Gastauftritt eingebaut hat. Weitere acht zwischen zwei bis 12 Minuten lange Beiträge liefern zusätzliche Informationen über die Produktion, beispielsweise die faszinierende Analyse eines Autounfalls, in der auch zu erkennen ist, dass Brian O’Halloran («Clerks.») den Jeep steuerte. Vier entfallene und alternative Szenen (12 Minuten) runden das Bonusmaterial ab.
Bewertung:
Bild-/Tonqualität (Blu-ray):
Bonusmaterial (Blu-ray):
(Bilder: © 2008 Twentieth Century Fox Home Entertainment)