«Kung Fu Panda» mit Jack Black (Blu-ray)

«Kung Fu Panda»

Die zweite Betrachtung bestätigt den ersten Eindruck. «Kung Fu Panda» ist zwar sicher nicht der beste Animationsfilm des Jahres, aber mit Abstand der unterhaltsamste. Obschon ich für gewöhnlich die Animationsfilme aus den Pixar Studios («Cars», «Ratatouille») den Produktionen von DreamWorks («Shrek the Third», «Madagascar: Escape 2 Africa») vorziehe, liefert DreamWorks mit «Kung Fu Panda» eine durchgehend gelungene Abenteuerkomödie ab.

Der leicht übergewichtige Panda Po (Stimme von Jack Black) hat einen Traum: er möchte ein Kung-Fu-Meister werden und sich den legendären Furious Five anschliessen. Die trainieren unter Meister Shifu (Dustin Hoffman) im Jade-Palast. Doch Po ist der Sohn eines Nudelkochs und soll eines Tages das Restaurant übernehmen. Als aber befürchtet wird, dass der schreckliche, seit 20 Jahren eingekerkerte Tai Lung (Ian McShane) ausbrechen und sich an der Bevölkerung rächen könnte, erhält Po seine Chance.

Meister Oogway (Randall Duk Kim, der Schlüsselmeister aus «The Matrix Reloaded») muss vor der versammelten Dorfgemeinschaft den Drachenkämpfer bestimmen, der das Tal vor dem Bösewicht beschützen soll. Die Wahl fällt ausgerechnet auf den überraschten Po. Zufall? Daran glaubt der weise Oogway nicht, obschon der aufgebrachte Shifu berechtigte Zweifel an den Fähigkeiten des Auserwählten hat. Wie soll er bloss den verfressenen Panda zu einem fähigen Kämpfer ausbilden. Viel mehr muss über die Handlung nicht verraten werden. Das würde bloss die Freude am Einfallsreichtum der Filmemacher schmälern.

Im Gegensatz zu früheren DreamWorks-Produktionen verweist «Kung Fu Panda» nicht ironisch auf andere Animationsfilme. Stattdessen wird ganz auf liebenswerte Figuren, herzhaften Humor und rasante Actioneinlagen fokussiert. Durch diese gelungene Mischung wird der Film zu einem animierten Slapstick-Wunderwerk. Der pummelige Panda bietet dafür auch den dankbaren Kontrast zu den agilen Kung-Fu-Experten.

«Kung Fu Panda» entfernt sich auch gestalterisch ein wenig von den bisherigen DreamWorks-Werken. Angepasst an den mythischen Hintergrund dominieren geheimnisvoll nebelverhangene Landschaften und verspielt geschmückte Gebäude und Innenhöfe. Begnügten sich die Filmemacher der «Shrek»-Trilogie und «Bee Movie» noch vorwiegend mit zweidimensional wirkenden Kulissen, gehen die Regisseure von «Kung Fu Panda» deutlich stärker in die Tiefe und sorgen mit einigen eindrücklichen Schauplätzen für die notwendige Stimmung.

Wie es für einen Animationsfilm fast schon zur Pflicht gehört, ist auch «Kung Fu Panda» mit einer positiven Botschaft versehen: jede Person muss in sich selbst Stärke finden. Diese zentrale Lehre wird angenehm unaufdringlich überbracht. Durch Meister Oogway kommt zudem Kung Fu nicht nur als Kampfkunst zum Einsatz, sondern es wird auch ein kleiner Teil der Philosophie dahinter vermittelt. Nach dem hinreissend gestalteten Abspann folgt übrigens zu diesem Thema noch ein kleines Zückerchen. «Kung Fu Panda» ist eine perfekte Mischung aus Spass, Spannung und einer ordentlichen Portion Kung Fu.

Die Blu-ray-Disc von «Kung Fu Panda» bietet perfekte Bildqualität und eine Tonspur in Dolby TrueHD 5.1, die zwar nicht allzu wirkungsvoll eingesetzt wird, aber dezent die Handlung unterstützt. Zudem ist die Blu-ray-Disc mit reichlich hochauflösendem Bonusmaterial für alle Altersklassen ausgestattet. Der Audiokommentar mit den Regisseuren ist mit Videoeinspielungen von den Dialogaufnahmen und Eindrücken von der Entwicklung angereichert.

Neben den üblichen Drehberichten sind diverse Spiele, ein Musikvideo und zahlreiche Einführungen in die Kunst des Kung Fu enthalten. Witzig sind die Beiträge über das korrekte Essverhalten mit Stäbchen und die faszinierende Herstellung von Nudeln. Einzig mit dem Beitrag über die chinesischen Tierkreiszeichen bin ich überhaupt nicht zufrieden. Der weist mich nämlich als Hase aus. Da sich aber das chinesische Kalenderjahr nicht mit dem europäischen deckt, bin ich ein Tiger.

Film: 6 Sterne
Bildqualität (Blu-ray): 6 Sterne
Tonqualität (Blu-ray): 5 Sterne
Bonusmaterial (Blu-ray):
6 Sterne

(Bild: ©DreamWorks)

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